Platter Trick
Na bravo, Herr Habeck! Da ist Ihnen ja ein doller Trick eingefallen, um den Wählerschwund der Grünen aufzufangen. Natürlich weiß jeder, dass junge Menschen bevorzugt die Grünen wählen (würden). Zudem produziert
Wählen mit 16 quasi unlösbare Widersprüche und ist auch mit dem Verweis auf die vermeintliche politische Reife 16Jähriger nicht zu rechtfertigen.
„Fridays for Future“etwa ist keineswegs der Beweis für massenhafte Politisierung. Es ist vielmehr ausschließlich Beweis, dass es gut organisierten Lobby-Gruppen mit monothematischer Panik-Agenda und einem Grundstock wirklich überzeugter Aktivisten zeitweise gelingen kann, viele Menschen zu mobilisieren.
Befürworter eines niedrigeren Wahlalters argumentieren gern, das fördere die politische Bildung und sei gut für die Demokratie insgesamt. Nun ist eine Bundestagswahl keine unverbindliche Schulstunde, sondern der wichtigste Akt politischer Willensbildung und Mitbestimmung. Mit 16 Jahren darf man nicht allein Auto fahren, keinen Schnaps kaufen und nicht heiraten. Geschäftsfähig ist man auch nicht, ebenso wenig, wie man als jugendlicher Krimineller wie ein Erwachsener behandelt wird. Da gelten dann plötzlich Rabatte. Aber wählen soll man dürfen?
Auch mit der Einheit von Rechten und Pflichten des Staatsbürgers hapert es. Steuern zahlt man in der Regel nicht, und für 16-Jährige gilt nicht einmal die (ausgesetzte) Wehrpflicht. Im Gegenteil: Ausgerechnet die Grünen wollen die Rekrutierung von 17Jährigen als freiwillige Zeitsoldaten in die Bundeswehr verbieten. Zum Wählen reif, zum Dienen zu unreif? Das haut nicht hin, Herr Habeck!