Rassismus-Video beschäftigt auch das FBI
Schwarzer Verdächtiger stirbt in den USA nach brutalem Polizeieinsatz
Elton John wurde zu Tränen gerührt: Der Auftritt und die bewegende Geschichte eines unschuldigen Ex-Häftlings bei der US-Castingshow „America’s Got Talent“hat die britische Pop-Ikone sehr bewegt. Der Mut und die Vergebung, die Archie Williams demonstriert habe, seien „wahrhaft inspirierend“, schrieb der Sänger auf Twitter. Dabei zog er einen Vergleich mit dem lange inhaftierten Friedenskämpfer Nelson Mandela in Südafrika. Williams hatte in der Talentshow den Elton-John-Song „Don’t Let The Sun Go Down on Me“bewegend vorgetragen.
Iris Berben (69) glaubt an den Satz „Wir schaffen das“von Kanzlerin Angela Merkel aus der Flüchtlingskrise. Man könne über Versäumnisse vieles sagen, aber der Kern dieses Satzes habe nach wie vor seine „absolute Berechtigung“, sagte die Schauspielerin. „Er erzählt viel über dieses Land und über die Menschen, die sich auch einbringen“, sagte Berben in Berlin. „Ich finde, da sollten wir immer wieder darauf hinweisen, weil alle anderen sind so viel lauter.“
MINNEAPOLIS – Wieder ein schockierendes Video aus den USA: Ein weißer Polizist in der Stadt Minneapolis drückt sein Knie mehrere Minuten lang an den Hals eines schwarzen Verdächtigen, der wiederholt um Hilfe fleht, bevor er das Bewusstsein verliert. Der Afroamerikaner starb kurz danach in einem nahen Krankenhaus. Die Polizei Minneapolis teilte mit, der Vorfall werde nicht nur intern, sondern auch von der Bundespolizei FBI untersucht. Der Bürgermeister der Stadt im Bundesstaat Minnesota, Jacob Frey, zeigte sich entsetzt: „Es sollte in Amerika kein Todesurteil sein, schwarz zu sein.“
Die vier in den Fall involvierten Polizisten seien entlassen worden, teilte Frey am Dienstag (Ortszeit) über Twitter mit. Der Mann, George Floyd, hätte nicht sterben dürfen, betonte Frey. Mit Blick auf das Video sagte er vor Journalisten: „Was wir gesehen haBeamten
Neuer Rassismus-Vorfall: In Minneapolis stehen einander Demonstranten und Polizisten gegenüber.
ben, ist schrecklich.“Er fügte hinzu: „Was auch immer die Untersuchung ergibt, es kann nicht die einfache Wahrheit verändern, dass er (Floyd) heute Morgen noch bei uns sein sollte.“Was die Videos des Vorfalls vom Montagabend zeigten, sei „in jeder Hinsicht falsch“. Auch in Washington äußerten sich Abgeordnete und Senatoren entsetzt.
Die Polizei erklärte, die Beamten seien an den Ort gekommen, um einen Betrugsfall zu untersuchen. Der gut
40 Jahre alte Verdächtige habe Widerstand geleistet. Dann heißt es: „Die Beamten konnten den Verdächtigen in Handschellen bekommen und stellten fest, dass er medizinische Hilfe zu brauchen schien.“Die Beamten hätten daher einen Krankenwagen gerufen.
Ein zehn Minuten langes Video auf Facebook zeigt, wie ein weißer Polizist auf dem Hals des Mannes kniet. Anfangs spricht dieser noch und sagt wiederholt: „Ich kann nicht atmen.“Er fordert die mehrmals auf, ihn loszulassen. Er sagt ihnen auch zu, dann freiwillig ins Polizeiauto einzusteigen. „Ich kann nicht atmen“, wiederholt er. Ein Passant fordert die Polizisten wiederholt auf, den Verdächtigen loszulassen.
Auf den Straßen von Minneapolis forderten Hunderte Demonstranten Gerechtigkeit. Auf Schildern waren Slogans wie „Ich kann nicht atmen“zu sehen. Wie örtliche Medien übereinstimmend berichteten, kam es nach einer zunächst friedlichen Versammlung später auch zu Zusammenstößen mit der Polizei.
In den USA kommt es immer wieder zu aufsehenerregenden Fällen von Polizeigewalt gegen Schwarze. Der jüngste Vorfall erinnert an den ebenso auf Video festgehaltenen Fall des Afroamerikaners Eric Garner. Der damals 43Jährige wurde 2014 von New Yorker Polizisten zu Boden geworfen; sie drückten ihm die Luft ab, später starb er im Krankenhaus.