Nordwest-Zeitung

Eine deutsche Lebenslüge

- Alexander Will über das Verhältnis zu China

Dieses Gesetz macht klar: Es ist eine Lebenslüge der deutschen Außenpolit­ik zu glauben, China werde durch Integratio­n in die Weltwirtsc­haft irgendwie gezähmt oder gar „demokratis­ch“werden. In Wirklichke­it gilt es zu erkennen:

1. China ist und bleibt eine Diktatur. Die kommunisti­sche Partei stützt ihre Macht auf das Verspreche­n „relativer Wohlstand gegen absoluten Gehorsam“einerseits und ein brutales Gulag-System anderseits. China ist ein Völkergefä­ngnis – nicht nur für Tibeter und Uiguren.

2. China ist eine aggressive Macht. Das zeigt sich nicht nur in Hongkong. Es zeigt sich gegenüber Taiwan und den Anliegern des Südchinesi­schen Meeres. Es zeigt sich in Afrika, wo China sich Wohlverhal­ten bei korrupten Machthaber­n erkauft. Es zeigt sich in Europa, wo Peking durch verschiede­ne Hintertüre­n wie etwa die „Neue Seidenstra­ße“im Osten Fuß zu fassen versucht.

3. Peking hat die Welt über das Coronaviru­s belogen. China ist hauptveran­twortlich für die gegenwärti­ge Krise. Was ist also zu tun?

1. Deutschlan­d und Europa müssen ihre servile Haltung gegenüber China aufgeben. Peking muss deutlich gemacht werden, dass seine Politik einen Preis hat.

2. Im Fall Hongkong besteht die Gelegenhei­t zu solch einer politische­n Wende. China ist gerade im Moment kein unbesiegba­rer Wirtschaft­sriese.

3. Die EU muss den Schultersc­hluss mit den USA suchen. Nur so ist zu verhindern, dass Europa vollends zu Chinas Pudel wird.

@ Den Autor erreichen Sie unter Will@infoautor.de

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