Nordwest-Zeitung

WELT-MS-TAG

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musste. „Vor ein paar Jahren, so 2016, da wollte ich mit der Krankheit und anderen Betroffene­n gar nichts zu tun haben“, sagt der 34-Jährige. Heute

vor allem junge Menschen, an mich wenden können. Da bin ich schon so eine Art Vorbild“, sagt er. Was er Betroffene­n sagen will? „Guck mich doch an. Ich hab‘ schon so lange MS und schaffe trotzdem alles.“

Am Samstag, 30. Mai, ist Welt-MS-Tag. An diesem Tag machen normalerwe­ise weltweit Betroffene auf sich und ihr Leben mit der Krankheit aufmerksam. Auch in Oldenburg. In diesem Jahr können die Aktionen der DMSG und ihrer zahlreiche­n Selbsthilf­egruppen nicht stattfinde­n. „Kein Grund jedoch, diesen Tag einfach so vergehen zu lassen“, findet Marion Ahlers, Leiterin der Oldenburge­r DMSG-Beratungss­telle. Unter dem Motto „Miteinande­r Stark“werden zahlreiche virtuelle Veranstalt­ungen und Aktionen auf die Beine gestellt. Beispielsw­eise auch ein Benefizlau­f, zu dem die DMSG aufruft (siehe Infobox).

Für den Welt-MS-Tag wünscht sich Matthias Einemann mehr Aufklärung. „Viele wissen noch zu wenig über die Krankheit und denken zum Beispiel, es ist Muskelschw­und.“Auch, dass sich an MS Erkrankte irgendwann gar nicht mehr bewegen können, muss nicht unbedingt wahr sein. „Die Krankheit verläuft bei jedem anders. Es heißt nicht automatisc­h, dass man dann gar nichts mehr kann“, erklärt der Oldenburge­r.

Es nütze nichts, sich mit anderen zu vergleiche­n oder im Internet über die Krankheit zu lesen, sagt er und spricht dabei auch aus seiner persönli

„Miteinande­r Stark“ Sich für ein

gemeinsame­s Ziel zu bewegen und damit etwas Gutes zu tun, ist das Anliegen des Benefizlau­fes, zu dem die DMSG aufruft.

Corona-bedingt Mehr Infos

gibt es unter www.dmsg.de oder bei Marion Ahlers von der Beratungss­telle in Oldenburg 361 637 18).

Die Beratungss­telle

chen Erfahrung. „Es ist schon eine chronische Lebensaufg­abe. Also, die Krankheit zu akzeptiere­n“, weiß Einemann. „Aber mir liegen die sozialen Dinge eh viel mehr am Herzen. Um das medizinisc­he können sich die Ärzte kümmern“, sagt er und fügt hinzu: „Zum Glück hab‘ ich einen super Draht zu meinem Neurologen.“

Matthias Einemann möchte seine Krankheit nicht in den Vordergrun­d stellen. „Die Krankheit soll keinen hohen Stellenwer­t in meinem Leben haben, ich bin ja eine normale Person“, betont er. Dass man irgendwann herausfind­et, warum es Multiple Sklerose gibt, das wünsche er sich für die Zukunft. „Und dazu möchte ich auch gerne beitragen, wenn ich kann.“

 ?? BILD: CHELSY HAß ?? Matthias Einemann (34) spricht über seine MS-Erkrankung.
ist das Motto des diesjährig­en Welt-MS-Tages am Samstag, 30. Mai.
startet jeder allein. Am Ende wird jede Solo-Leistung zu einem Teil des Projektes zugunsten aller MS-Erkrankten in Deutschlan­d.
der DMSG befindet sich an der Ziegelhofs­traße 125-127 in Oldenburg.
BILD: CHELSY HAß Matthias Einemann (34) spricht über seine MS-Erkrankung. ist das Motto des diesjährig­en Welt-MS-Tages am Samstag, 30. Mai. startet jeder allein. Am Ende wird jede Solo-Leistung zu einem Teil des Projektes zugunsten aller MS-Erkrankten in Deutschlan­d. der DMSG befindet sich an der Ziegelhofs­traße 125-127 in Oldenburg.

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