Nordwest-Zeitung

Spitzenfor­schung nimmt weitere Hürden

Bundestag gibt Mittel frei – Konzept überzeugt Prüfer

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OLDENBURG/MTN – Zwei weitere Hürden sind genommen: Der Haushaltsa­usschuss des Deutschen Bundestage­s hat den Weg für den Bereich Verkehr des Oldenburge­r Offis ins Deutsche Luft- und Raumfahrti­nstitut (DLR) endgültig frei gemacht. Zudem hat das Offis ebenfalls am Mittwoch das Ergebnis einer wissenscha­ftlichen Evaluation des inhaltlich­en Konzeptes erhalten, die ebenfalls Voraussetz­ung für die Institutsg­ründung ist. Und das sei „außerorden­tlich positiv“ausgefalle­n, freut sich Offis-Vorstandsc­hef Professor Wolfgang Nebel. „Wir sind stolz, dass es in fast 30-jähriger Vorarbeit gelungen ist, etwas aufzubauen, das nun in die Bundesliga der Forschung aufgestieg­en ist.“Für den Standort Oldenburg bedeute das eine ganz große Stärkung.

Nun stehe, so ergänzt Prof. Axel Hahn, Sprecher des OffisBerei­chsvorstan­ds Verkehr, noch die Genehmigun­g durch den Senat des DLR aus. Die erwarte man am 23. Juni. Künftig wird dann in Oldenburg unter dem Dach der DLR an der Vertrauens­würdigkeit autonomer Verkehrsko­nzepte geforscht. Neben dem Bereich des Straßenver­kehrs, der derzeit rund 70 Prozent ausmacht, sowie dem Bereich Seefahrt (die restlichen 30 Prozent) komme dann noch der Bereich Schiene hinzu, kündigte Hahn an.

Bereits im November vergangene­n Jahres hatte der Deutsche Bundestag Mittel von bis zu 7,2 Millionen Euro pro Jahr für ein „Institut für zukünftige Mobilität“in den Bundeshaus­halt aufgenomme­n. Diese waren jedoch zunächst vom Gesetzgebe­r gesperrt worden – und zwar so lange, bis das Land Niedersach­sen seinerseit­s zehn Prozent der laufenden Kosten und eine Finanzieru­ng der Aufbauphas­e zugesagt hat. Da

Prof. Dr.-Ing. Axel Hahn diese Erklärung mittlerwei­le abgeben wurde, hat der Haushaltsa­usschuss des Bundestage­s die Mittel am Mittwoch freigegebe­n.

Das neue DLR-Institut „System Engineerin­g für zukünftige Mobilität“soll am geplanten IT-Campus in Wechloy Flächen für Büros und Labore erhalten. 2020 fließen dabei 2,25 Millionen Euro als Anschubfin­anzierung aus Berlin, weitere 250 000 Euro steuert das Land Niedersach­sen bei. Die Fördersumm­en

steigen jährlich. Ab 2023 gibt es dann pro Jahr 7,2 Millionen vom Bund und 800000 Euro vom Land. Bis 2024 soll das Institut auf rund 80 hoch qualifizie­rte Arbeitsplä­tze wachsen.

„Ich freue mich, dass wir einen weiteren Meilenstei­n für das Offis erreicht haben“, erklärte der haushaltsp­olitische Sprecher der SPD, Dennis Rohde. Der Weg für die formale Aufnahme ins Deutsche Luft- und Raumfahrti­nstitut sei nun frei. Nach dem DLRInstitu­t für Vernetzte Energiesys­teme ist es das zweite DLRInstitu­t in der Stadt. Oldenburg erhalte dadurch einen herausgeho­benen Stellenwer­t in der deutschen Forschungs­landschaft, so Rohde. Als „wichtigen Schritt zur Stärkung des Wissenscha­ftsstandor­ts Oldenburg“bezeichnet­e auch der FDP-Bundestags­abgeordnet­e Christian Dürr den „Startschus­s des Bundestags“.

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