Fortuna-Dreier setzt Werder Bremen unter Druck
Düsseldorf-Sieg sorgt für Brisanz im Abstiegskampf – Sechs Teams holen jeweils einen Punkt
BERLIN/BREMEN – Sechs der sieben Teams von Platz zwölf abwärts holten am 28. Spieltag nur einen Zähler. Fortuna Düsseldorf konnte sich durch das 2:1 gegen Schalke 04 als einziger Sieger glücklich schätzen. Jedes Remis wird für die Clubs im unteren Tabellendrittel mittlerweile zum Risiko. Der Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga gewinnt durch den Minimalismus neue Brisanz.
■ Augsburg (12. Platz): „Es bleibt schwer. Wir werden in den nächsten Spielen Punkte brauchen, um die Klasse zu halten“, stellte Neu-Trainer Heiko Herrlich nach dem 0:0 gegen den SC Paderborn fest.
■ Union Berlin (13.): Auch Union-Coach Urs Fischer hat
notgedrungen auf Mathematik als Schwerpunkt verlegt. „Wieder ein Punkt mehr auf dem Konto“, lautete sein einfaches Fazit nach dem 1:1 gegen Mainz und dem immerhin ersten Zähler des Berliner Aufsteigers nach der CoronaZwangspause. Aber: „Es wird sich in den restlichen sechs Spielen zeigen, wie wichtig der Punkt sein kann“, konstatierte der Schweizer. Der Teilerfolg nützte den „Eisernen“erstmal wenig. Von den zuletzt sechs Punkten Vorsprung auf den Relegationsrang sind wie bei den Augsburgern nur noch vier übrig. Bei Gegner Mainz ist es sogar plötzlich nur noch ein Zähler.
■ Frankfurt (14.): Auch die Frankfurter – historisch Experten im Verspielen vermeintlich sicherer Vorsprünge auf die Abstiegsplätze – hatten durch das wilde 3:3 gegen den SC Freiburg leidvoll erfahren, dass Teilerfolge in dieser engen Konstellation wenig bringen. „Wir wollten unbedingt gewinnen und einen Befreiungsschlag landen, die Mannschaft hätte ihn sich verdient gehabt“, sagte EintrachtTrainer Adi Hütter und stellte enttäuscht fest: „Es sind zwei verlorene Punkte.“
■ Mainz (15.): Achim Beierlorzer lieferte die treffende Analyse für alle seine Kollegen im Tabellenkeller der FußballBundesliga gleich mit. „Wir wissen, in welcher Situation wir uns bewegen. Wenn wir nur Unentschieden spielen, kommen wir nicht weg. Ein Sieg ist, was man braucht“, sagte der Trainer von Mainz 05 nach dem 1:1 bei Mitkonkurrent Union Berlin.
■ Düsseldorf (16.): Düsselsich dorf spielte vor dem SchalkeSieg gleich viermal remis. Ein Dreier (2:1) reichte nun für neue Hoffnung – trotz schweren Programms mit Partien gegen den FC Bayern, Hoffenheim, Dortmund und Leipzig. Die letzten beiden Spieltage könnten ohnehin noch viel Brisanz bergen, wenn zudem Werder Bremen gegen Mainz spielt und Frankfurt den SC Paderborn empfängt. Unentschieden könnten dann womöglich nicht mehr reichen. ■ Bremen (17.): Bremen (22 Punkte) schöpfte als 17. durch den Zähler beim 0:0 gegen Borussia Mönchengladbach immerhin wieder mehr Hoffnung – tags darauf legte Düsseldorf allerdings nach. Beim Nachholspiel gegen Eintracht Frankfurt (29) am kommenden Mittwoch kann die Lücke auf Düsseldorf (27) relevant verkleinert werden – aber eben nur mit einem Sieg und nicht einem Remis. „Wir sind nicht in dem Stadium, dass ich sagen kann: Wenn wir so weitermachen, wird alles gut. Wir haben noch sieben Finals, das muss uns allen klar sein“, sagte Bremens Trainer Florian Kohfeldt der „Deichstube“.
■ Paderborn (18.): Das 0:0 gegen Augsburg war nicht nur für das fast schon abgehängte Schlusslicht Paderborn zu wenig. Das Statement von Trainer Steffen Baumgart klang schon nach Durchhalteparole: „Wir bewerten die Situation als schwierig, es sind trotzdem noch 18 Punkte zu vergeben. Solange das rechnerisch möglich ist und selbst danach, sind wir mit Vollgas dabei.“Paderborn ist bei acht Punkten Rückstand auf Platz 16 aber fast nicht mehr zu retten.