Nordwest-Zeitung

Fortuna-Dreier setzt Werder Bremen unter Druck

Düsseldorf-Sieg sorgt für Brisanz im Abstiegska­mpf – Sechs Teams holen jeweils einen Punkt

- VON ARNE RICHTER UND NIKLAS BENTER

BERLIN/BREMEN – Sechs der sieben Teams von Platz zwölf abwärts holten am 28. Spieltag nur einen Zähler. Fortuna Düsseldorf konnte sich durch das 2:1 gegen Schalke 04 als einziger Sieger glücklich schätzen. Jedes Remis wird für die Clubs im unteren Tabellendr­ittel mittlerwei­le zum Risiko. Der Abstiegska­mpf der Fußball-Bundesliga gewinnt durch den Minimalism­us neue Brisanz.

■ Augsburg (12. Platz): „Es bleibt schwer. Wir werden in den nächsten Spielen Punkte brauchen, um die Klasse zu halten“, stellte Neu-Trainer Heiko Herrlich nach dem 0:0 gegen den SC Paderborn fest.

■ Union Berlin (13.): Auch Union-Coach Urs Fischer hat

notgedrung­en auf Mathematik als Schwerpunk­t verlegt. „Wieder ein Punkt mehr auf dem Konto“, lautete sein einfaches Fazit nach dem 1:1 gegen Mainz und dem immerhin ersten Zähler des Berliner Aufsteiger­s nach der CoronaZwan­gspause. Aber: „Es wird sich in den restlichen sechs Spielen zeigen, wie wichtig der Punkt sein kann“, konstatier­te der Schweizer. Der Teilerfolg nützte den „Eisernen“erstmal wenig. Von den zuletzt sechs Punkten Vorsprung auf den Relegation­srang sind wie bei den Augsburger­n nur noch vier übrig. Bei Gegner Mainz ist es sogar plötzlich nur noch ein Zähler.

■ Frankfurt (14.): Auch die Frankfurte­r – historisch Experten im Verspielen vermeintli­ch sicherer Vorsprünge auf die Abstiegspl­ätze – hatten durch das wilde 3:3 gegen den SC Freiburg leidvoll erfahren, dass Teilerfolg­e in dieser engen Konstellat­ion wenig bringen. „Wir wollten unbedingt gewinnen und einen Befreiungs­schlag landen, die Mannschaft hätte ihn sich verdient gehabt“, sagte EintrachtT­rainer Adi Hütter und stellte enttäuscht fest: „Es sind zwei verlorene Punkte.“

■ Mainz (15.): Achim Beierlorze­r lieferte die treffende Analyse für alle seine Kollegen im Tabellenke­ller der FußballBun­desliga gleich mit. „Wir wissen, in welcher Situation wir uns bewegen. Wenn wir nur Unentschie­den spielen, kommen wir nicht weg. Ein Sieg ist, was man braucht“, sagte der Trainer von Mainz 05 nach dem 1:1 bei Mitkonkurr­ent Union Berlin.

■ Düsseldorf (16.): Düsselsich dorf spielte vor dem SchalkeSie­g gleich viermal remis. Ein Dreier (2:1) reichte nun für neue Hoffnung – trotz schweren Programms mit Partien gegen den FC Bayern, Hoffenheim, Dortmund und Leipzig. Die letzten beiden Spieltage könnten ohnehin noch viel Brisanz bergen, wenn zudem Werder Bremen gegen Mainz spielt und Frankfurt den SC Paderborn empfängt. Unentschie­den könnten dann womöglich nicht mehr reichen. ■ Bremen (17.): Bremen (22 Punkte) schöpfte als 17. durch den Zähler beim 0:0 gegen Borussia Mönchengla­dbach immerhin wieder mehr Hoffnung – tags darauf legte Düsseldorf allerdings nach. Beim Nachholspi­el gegen Eintracht Frankfurt (29) am kommenden Mittwoch kann die Lücke auf Düsseldorf (27) relevant verkleiner­t werden – aber eben nur mit einem Sieg und nicht einem Remis. „Wir sind nicht in dem Stadium, dass ich sagen kann: Wenn wir so weitermach­en, wird alles gut. Wir haben noch sieben Finals, das muss uns allen klar sein“, sagte Bremens Trainer Florian Kohfeldt der „Deichstube“.

■ Paderborn (18.): Das 0:0 gegen Augsburg war nicht nur für das fast schon abgehängte Schlusslic­ht Paderborn zu wenig. Das Statement von Trainer Steffen Baumgart klang schon nach Durchhalte­parole: „Wir bewerten die Situation als schwierig, es sind trotzdem noch 18 Punkte zu vergeben. Solange das rechnerisc­h möglich ist und selbst danach, sind wir mit Vollgas dabei.“Paderborn ist bei acht Punkten Rückstand auf Platz 16 aber fast nicht mehr zu retten.

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