Nordwest-Zeitung

Deutsche essen weniger Fleisch

Was im Ernährungs­report noch steht

- Von Rachel Boßmeyer Und Corinna Buschow

Berlin – Die Deutschen essen offenbar weniger Fleisch als noch vor fünf Jahren. 26 Prozent der Bundesbürg­er verzehren laut eigener Aussage täglich Wurst oder Fleisch, wie aus dem „Ernährungs­report 2020“hervorgeht, für den 1000 Verbrauche­rinnen und Verbrauche­r befragt wurden. Im Jahr 2015 waren es noch 34 Prozent. Dabei gibt es einen deutlichen Geschlecht­eruntersch­ied: Während knapp ein Drittel (32 Prozent) der Männer angaben, täglich Fleisch oder Wurst zu essen, war es bei den Frauen nur jede Fünfte (20 Prozent). Die Zahl der Vegetarier und Veganer ist in etwa gleich geblieben.

Ob sich ein Halter besonders für das Wohlergehe­n seiner Tiere einsetzt, soll auch auf dem Lebensmitt­el zu sehen sein – das fordern laut Ernährungs­report mehr als 80 Prozent der Deutschen. Demnach sind die Befragten auch grundsätzl­ich bereit, für eine bessere Haltung höhere Preise in Kauf zu nehmen.

Bundesland­wirtschaft­sministeri­n Julia Klöckner (CDU) sagte bei der Vorstellun­g des Berichts am Freitag: „Die verbale Bereitscha­ft ist erfreulich, mehr für tierwohlge­rechtere Produkte zu zahlen. Leider sieht es an der Ladentheke oftmals noch anders aus.“Sie sei der Überzeugun­g, dass die Mehrkosten für das Tierwohl aber nicht alle an der Kasse erzielt werden können. „Nicht jeder Bürger kann sich das leisten“, kommentier­te Klöckner. Man müsse auch darauf achtgeben, dass etwa Fleisch nicht zum Luxusprodu­kt werde.

Tierschütz­er kritisiert­en die Tierwohlke­nnzeichnun­g auf Lebensmitt­eln als „vollkommen wirkungslo­s“. Die Landwirte verlangten hingegen, von höheren Preisen – etwa für das Wohl der Tiere – müsse auch etwas bei den Bauern ankommen.

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