Zurück in ein eisiges Abenteuer
Ein Emder ist als Hubschrauberpilot Teil der einzigartigen Expedition der „Polarstern“
Um auf das Forschungsschiff „Polarstern“zurückkehren zu können, begibt sich Carsten Zillgen, Helikopterpilot des Emder Offshore-Unternehmens Heliservice, in eine wochenlange Quarantäne.
EMDEN/BREMERHAVEN – Auf einem Forschungsschiff im Nördlichen Eismeer zu arbeiten, ist hart. Weit weg von Familie und Freunden, keine Chance, mal kurz zu Hause anzurufen. Das kann belastend sein. Helikopterpilot Carsten Zillgen weiß das nur zu gut. Er war bereits mehrere Male auf Missionen in Arktis und Antarktis. Nach einigen Monaten Pause soll es nun wieder in den Norden gehen. Dort wartet die Polarstern, vertäut an einer Eisscholle und der Mittelpunkt eines weiten Netzes aus Forschungsstationen auf den Piloten.
Carsten Zillgen ist Teil der Forschungsexpedition MOSAiC. Und obwohl es erst am 3. August mit dem russischen Eisbrecher „Akademik Tryoshnikov“in Richtung Arktis gehen soll, beginnt sein Arbeitseinsatz bereits heute – in Bremerhaven. Seine drei Teammitglieder und er, der Flugchef, gehen in einem Hotel in Quarantäne. Vieles läuft jetzt anders als vor Missionsbeginn geplant: Denn das Corona-Virus macht auch vor einer über ein Jahrzehnt lang vorbereiteten Forschungs-Expedition nicht Halt.
Flug durch Polarnacht
Doch Carsten Zillgen wirkt entspannt, als unsere Redaktion ihn in der Gemeinschaftsküche des Emder OffshoreUnternehmens Heliservice trifft, das den 49-Jährigen und sein Team auf diese Mission schickt. „Natürlich freue ich mich darauf “, sagt Zillgen. „Oder sagen wir mal so: Jede Medaille hat zwei Seiten.“Er hält inne und nimmt einen Schluck Kaffee. „Das, was wir da oben erlebt haben, die ganze Crew, das hat noch nie jemand vor uns gemacht.“Niemand zuvor sei in der Nähe des Nordpols mit Hubschraubern geflogen, habe dort unbeleuchtete Landeplätze angesteuert, um Gerätschaften zu überprüfen, um Bojen auszusetzen und Laserflüge zu machen. Und das während der