Als Gärtner die Zukunft mitgestalten
Die mehr als 150 Baumschulen in Weser-Ems bieten große berufliche Chancen
Chef der gleichnamigen Personalberatung aus Emstek (Kreis Cloppenburg), hat eine neue „Gehaltsstudie 2020" speziell zu Bereichen der Agrarbranche vorgelegt. Überschrift: „Trend rasant steigender Gehälter schwächt sich ab.“Die Studie fasst Erkenntnisse zu 22 untersuchten Positionen im „Agribusiness“zusammen. Ergebnis: „Wenngleich sich die dynamische Entwicklung der Gehälter im Agribusiness seit unserer letzten Studie abgeschwächt hat, sind Zusatzleistungen, die ein vernünftiges und faires Gehalt abrunden, aufseiten der Bewerberinen und Bewerber nach wie vor ein wichtiges Thema“, sagt SchwerdtfegerVergütungsexperte Dirk Grave. Dazu zählten flexible Arbeitszeitmodelle, Öffnung fürs Homeoffice, innovative Vergütungsmodelle oder auch eine attraktive betriebliche Altersvorsorge.
hat in einem Grundsatzurteil das Auskunftsrecht von Beschäftigten bei Streitigkeiten um die gleiche Bezahlung von Frauen und Männern gestärkt. Neben Arbeitnehmern haben danach auch Tausende Selbstständige, die ihr Einkommen vorwiegend von einem Arbeitgeber beziehen, einen Anspruch auf Informationen zum Verdienst ihrer Kollegen mit vergleichbaren Aufgaben. Das Bundesarbeitsgericht entschied in seinem ersten Urteil zum Entgelttransparenzgesetz, dass das Auskunftsrecht auch für arbeitnehmerähnlich Beschäftigte gilt (8 AZR 145/19).
ist auch möglich in Ländern, für die eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts gilt – denn eine solche ist kein Reiseverbot. Aber: Quarantäne-Pflichten sollte man beachten. Das zu wissen ist gerade für Berufstätige wichtig. Sie gehen das Risiko eines Lohnausfalls ein.
Das sieht futuristisch aus: Baumschul-Landesverbandsvorsitzender Renke zur Mühlen (links) auf seinem Betriebsgelände in Aschhausen mit seinem Kollegen Dirk Klefer („Blumen Kiefer“) aus Augustfehn.
Die Betriebe suchen Azubis. der aktuelle Imageund Wertewandel könnte dabei nützlich sein.
ASCHHAUSEN – Wenn Renke zur Mühlen (66) an die Vorzüge des Berufs „Gärtner/in“denkt, fallen ihm viele gute Argumente ein. Darunter, ganz aktuell mit Blick auf die CoronaPandemie: „Man ist eben viel draußen an der frischen Luft.“Da kann zum Beispiel in seiner Baumschule kaum etwas passieren.
Aber das ist noch nicht ausreichend in das Bewusstsein der Jugendlichen und ihrer Bezugspersonen bei der Berufswahl gedrungen: Nach relativ guten Jahren mit stabilen Ausbildungszahlen sei die Baumschulbranche in ein „Loch“geraten. „Wir hätten gern mehr Azubis“, erklärte zur Mühlen, der Zwischenahner Vorsitzende des Landesverbandes Weser-Ems im Bund deutscher Baumschulen, in einem Gespräch zusammen mit Dirk Klefer (42), Vizepräsident des Wirtschaftsverbandes Gartenbau aus Augustfehn („Blumen Kiefer“).
Annika Stroers machte eine Gärtnerin-Ausbildung. Jetzt ist die Meisterin „Deutsche Blumenfee“.
Argumente, speziell für die Fachrichtungen Baumschule und Zierpflanzenbau?
Ganz obenan steht ein Image- und Bewusstseinswandel – mit mehr Wertschätzung für Gärtner-Produkte.
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Alles rund um Obst und Gemüse sei im Endverkauf stark gefragt, berichtete Dirk Klefer. Da kämen junge Familienväter in den Laden, die auf einmal selbst den Aufbau versuchen wollten und entsprechende Pflanzen bzw. Gehölze suchten. Das scheine sich zu verstetigen. In diesen Bereich falle auch der Bereich „Urban
Gardening“, also der gezielte Anbau in der Stadt bis hin zu Dächern und Balkonen, ergänzt Renke zur Mühlen.
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Die Branche experimentiert auf Versuchsflächen mit Pflanzen, die an den laufenden Klimawandel angepasst sind – also mit wenig Wasser auskommen. Das ist spannend. „Wir sind ein Teil der Lösung“, sagt zur Mühlen. Und man „sieht täglich, was man gemacht hat“, betont Klefer. Beide verweisen noch auf ein paar weitere Vorzüge:
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Die Ausbildung „Gärtner/ in“wird in sieben Fachrichtungen angeboten. Es gibt zu etwa 60 Prozent gemeinsame Grundkenntnisse – etwa Bodenkunde oder Pflanzenschutz – und dort werden in den drei (mit Abitur: zwei) Jahren der Ausbildung unterschiedliche Spezialkenntnisse draufgesattelt – quasi alle Tätigkeiten zwischen Vermehrung und Aussaat, Vermarktung und Landschaftsbau. Anschließend sei ein Wechsel zwischen den Spezialisierungen problemlos möglich. 152 Betriebe allein im BdB-Verband
Weser-Ems böten mit ihren jeweiligen Stärken eine breite Auswahl an Chancen.
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Bei der Weiterqualifizierung steht der Meisterbrief an erster Stelle. Er ist dem „Bachelor“an Hochschulen heute gleichgestellt. Viele junge Leute gehen auch für eine Zeit ins Ausland. Gartenbau kann man auch an Hochschulen und einer Uni (Berlin) studieren. Manche Gärtner sind später auch in Behörden oder kaufmännischen Bereichen tätig. ■
Klefer nennt als Beispiel für eine schöne Entwicklung die „Deutsche Blumenfee“Annika Stroers aus Augustfehn: Nach kurzer Mitarbeit im Zierpflanzen-Betrieb (Pflanzen für Fensterbänke, Beete, Balkone) begann sie eine Ausbildung, verbrachte nach dem Abschluss Monate in Neuseeland und Kanada und ist jetzt Meisterin – mit 23 Jahren.
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Zu den Betrieben ist meist ein kurzer Draht möglich. Einfach vorstellen! Kontakte kann man finden über:
@ www.meine-oldenburger.de