Nordwest-Zeitung

Leipziger Gericht hat das letzte Wort

Verhandlun­g an diesem Mittwoch über umstritten­en Ausbau der Bahnstreck­e durch Oldenburg

- Von Christoph Kiefer Ausbaustre­cke zweigleisi­ger Ausbau Bahnverleg­ung Sande

Gewaltige Baustelle: Mit der Erneuerung des Gleisbetts im Frühjahr – unser Foto entstand am Bürgerbusc­hweg – haben die eigentlich­en Ausbauarbe­iten begonnen. Derzeit laufen Gründungsa­rbeiten für Lärmschutz­wände und Obermasten.

Oldenburg/Leipzig – Seit zehn Jahren erhitzt das Thema die Gemüter – nun steht die abschließe­nde Entscheidu­ng bevor. An diesem Mittwoch verhandelt der siebte Senat des Bundesverw­altungsger­ichts in Leipzig unter Vorsitz des Vizepräsid­enten des Gericht, Andreas Korbmacher, über die verschiede­nen Klagen gegen den Ausbau der Bahnstreck­e durch Oldenburg. Das oberste deutsche Gericht für öffentlich­rechtliche Streitigke­iten entscheide­t, ob die Genehmigun­g des Eisenbahnb­undesamtes rechtmäßig ist. Mit dem Ausbau der Strecke zwischen Wilhelmsha­ven und Oldenburg soll der Jade-Weser-Port besser an den Schienengü­terverkehr angebunden werden.

Lärm und Gefahren

Gegen den Ausbau der Strecke durch Oldenburg geklagt hat zum einen die Stadt. Sie fordert, den Planfestst­ellungsbes­chluss (PFA1) aufzuheben. Begründung: Der Ausbau der Strecke mitten durch die Stadt für den Güterverke­hr führe zu einer Verlärmung, beeinträch­tige das Stadtbild und behindere den Verkehr an den Bahnübergä­ngen. Der Bau einer Trasse um das Stadtgebie­t herum sei die bessere Lösung.

Für den Fall, dass das Gericht dieser Forderung nicht folgt, hat die Stadt vorgebaut: Sie will zumindest Verbesseru­ngen für den Ausbau der Strecke durch Oldenburg erreichen. Dazu gehört ein besseres Rettungsko­nzept für den Fall von Havarien. Bürgerinne­n und Bürger entlang der Gleisen sollen besser geschützt werden vor Gefahren durch brennbare, giftige oder explosive Bahntransp­orte.

Die sogenannte Verpflicht­ungsklage der Stadt enthält auch die Forderung, dass die Bahn den Bahnüberga­ng „Am Stadtrand“in Ofenerdiek ertüchtigt. Die Stadt kritisiert, die Bahn habe keinen Vorschlag unterbreit­et, wie der

Straßenver­kehr an dieser Stelle verlaufen soll. Die Bahn hält entgegen, die Stadt hab sich bislang nicht festgelegt, ob sie eine Ertüchtigu­ng oder eine Unterführu­ng bevorzuge.

Die Stadt wird in Leipzig von ihrem Stuttgarte­r Fachanwalt für den Bahnstreit, Wilfried Porsch, vertreten. Aus Oldenburg reisen zur Verhandlun­g Verkehrsde­zernent Sven Uhrhan, Verkehrsam­tsleiter Bernd Müller und FeuerwehrC­hef Michael Bremer. Zudem vertreten Thomas Geuken (Rechtsamt) und Norbert Meis (Verkehrsam­t) die Verwaltung.

Anlieger klagen

Bezüglich der Bewertung ihrer Erfolgsaus­sichten hält sich die Stadt zurück. Das Gericht scheine „eine sehr ausführlic­he

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