Gekonnt provoziert
Weit interessanter als die Frage nach dem Richtig oder Falsch der Trump-Rückkehr ins Weiße Haus sind die Reaktionen. Der US-Präsident könnte über Wasser gehen. Er könnte Tote zum Leben erwecken oder Frieden zwischen
Völkern stiften (was er tat) – er würde doch immer einen Shitstorm ernten. So voraussehbar, so langweilig.
Deswegen zielt die so dramatische wie pathetische Inszenierung seiner Rückkehr auf die Mobilisierung der eigenen Anhänger, und sie ist gleichzeitig eine Provokation des politischen Gegners. Der Mann ist schließlich im Wahlkampf. Ihm das anzukreiden hieße, apolitisch zu denken.
Amüsant ist es, zu beobachten, wie zuverlässig die AntiTrumpisten in aller Welt über das Stöckchen springen, das ihnen der Präsident da hinhält. Das ist wie eine Lehrstunde zu Pawlowschem Reflex
und politischer Verbohrtheit in einem. Das Toben in Kommentarspalten und sozialen Medien nützt doch am Ende nur Trump bei der Mobilisierung seiner Anhänger.
Bei all dem ist die Rückkehr ins Weiße Haus natürlich ein Signal der Stabilität: Die USA werden regiert, die Regierungsgeschäfte laufen weiter. Die Börsen, empfindliche Seismographen für Instabilität, reagierten bereits am Montag auf Trumps Ausflug mit freundlicheren Kursen. Daher gilt: Na klar – die Rückkehr ins Weiße Haus war richtig.
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