Berlin gefährdet wissentlich Menschenleben
in Deutschland ist die Zahl der Corona-Infizierten deutlich angestiegen. Droht jetzt ein neuer Lockdown?
Blume: Nein. Aber dafür brauchen wir konsequentes Handeln dort, wo die Lage außer Kontrolle zu geraten droht. Das ist augenscheinlich in Berlin der Fall. Die Zahlen der Neuinfektionen in einzelnen Bezirken sind Anlass zur Sorge. Dort grassiert auch vor allem unter jüngeren Menschen die Unvernunft. Berlin ist in weiten Teilen Risikogebiet! Die Berliner Verwaltung ist hier offenbar unwillig, energisch einzuschreiten. Der rot-rotgrüne Senat in der Hauptstadt ist dieser Aufgabe nicht gewachsen. Das muss sich schnell ändern. Es ist geradezu abenteuerlich, dass einzelne Bezirke die Amtshilfe der Bundeswehr ablehnen, weil sie ein gestörtes Verhältnis zur Truppe haben. Da werden aus ideologischen Gründen wissentlich Menschenleben gefährdet.
Es gibt Kritik an den Regeln für innerdeutsche Einreiseverbote. Muss es hier einheitliche Bestimmungen geben? Blume: Wir müssen darauf achten, dass die Corona-Regeln auch nachvollziehbar bleiben. Wenn lokal Infektionsschwellen überschritten werden, muss zunächst lokal gehandelt werden. Wenn es bundesweit aber immer mehr Kreise gibt, die den Inzidenzwert
von 50 Infizierten pro 100 000 Einwohner und Woche überschreiten, brauchen wir ein gemeinsames Vorgehen im Umgang mit diesen Risikogebieten. Das könnten zum Beispiel einheitliche Quarantäneregeln sein.
Corona hat die Wirtschaft in eine schwere Krise gestürzt. Braucht es weitere Hilfen vor allem für die Autoindustrie? Blume: Die Wirtschaft hat sich in dieser schwersten Krise nach dem Zweiten Weltkrieg bisher gut geschlagen. Wichtig ist ein gesunder Grundoptimismus, auch wenn wir noch mit Arbeitslosigkeit und Insolvenzen zu kämpfen haben werden. Einzelne Bereiche wie die Gastronomie, die Reisebranche, der Veranstaltungssektor und die Automobilindustrie sind besonders hart betroffen. Da ist weitere Unterstützung nötig, gerade für unsere Leitindustrie.