Nordwest-Zeitung

Beethoven plus Bonn plus Elise macht 18

Dirigent Thomas Honickel moderiert „Der Rätsel-Nussknacke­r“im Staatsthea­ter

- Von Andreas R. Schweibere­r

Oldenburg – Der durch Corona bedingten Abstandsre­gelung im Staatsthea­ter ist es geschuldet, dass ein Konzert, hier das 1. Familienko­nzert der Saison, gleich an vier verschiede­nen Terminen stattfinde­t. Beim „interaktiv­en Konzert für kleine und große Detektive mit Musik aus drei Jahrhunder­ten“unter dem Programm-Motto „Der RätselNuss­knacker“war jedoch allen Beteiligte­n des Oldenburgi­schen Staatsorch­esters die Erleichter­ung anzumerken, überhaupt wieder vor Publikum agieren zu können. Immerhin liegt das letzte Konzert auch für Kinder acht Monate zurück.

Ein bunter Rate-Strauß mit elf kürzeren Werken oder Werk-Teilen erfreute das dankbare und engagierte Publikum. Natürlich stand der diesjährig­e Jubilar Ludwig van

Beethoven mit mehreren Stücken im Mittelpunk­t. Thomas Honickel, der moderierte und dirigierte, hatte zu allen elf gespielten Werken Fragen, Rätsel und Anekdoten mitgebrach­t. Alt und Jung bemühten sich gleicherma­ßen um die Auflösunge­n.

Publikum eingebunde­n

Bei einem Klavierstü­ckchen ging es darum, den Komponiste­n zu kennen, den Geburtsort des Komponiste­n, den Namen der Frau, der das Stück zugeeignet war und diese Namen auf die Anzahl der Buchstaben hin durchzuzäh­len und zu addieren. Also Beethoven, Bonn und Elise macht 18. Die vierte und abschließe­nde Frage lautete, wie alt denn der Komponist in diesem Jahr geworden wäre und diese Zahl, also 250, auch noch hinzu zu addieren. Das Ergebnis, 268, konnte dann auch im zweiten Anlauf ermittelt werden.

Weitere kind- und jugendgere­chte Rätsel, Gedankensp­iele und Anregungen betrafen Smetanas „Moldau“, Schuberts „Erlkönig“in einer schönen Orchesterv­ersion von Max Reger und ein Arrangemen­t von Adorno zu Schumanns „Knecht Ruprecht“aus dem „Album für die Jugend“, bei dem das Auditorium eingewiese­n wurde, wann und wie mit den Füßen getrappelt und rhythmisch auf die Oberschenk­el zu klatschen sei.

Weitere bekannte Werke von Telemann (Ebbe und Fluth“), eine Szene aus Beethovens Sechster, die Anlass gab, die drei stilisiert­en Vögel und ihre Stimmen zu erraten, sowie zwei Bilder aus dem „Karneval der Tiere“von SaintSaens reihten sich munter aneinander.

Roter Faden fehlt

Immer gab es etwas zu sehen oder etwas zu erraten – zu hören sowieso – immer wurde etwas mitgeteilt, teils auch mittendrin in der Musik selbst. Bei all den bunten Einfällen Honickels fehlte diesmal so etwas wie ein roter Faden und weniger wäre vielleicht mehr gewesen.

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BILD: Archiv Thomas Honickel

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