Teures Trinkwasser für mehr Artenschutz?
Land will Gebühr verdoppeln – OOWV protestiert
Oldenburg – Sollen die privaten Haushalte für Naturschutzmaßnahmen der Landesregierung zahlen? Dies befürchtet der Wasserversorger OOWV: In einer Mitteilung weist er darauf hin, dass die vom Land erhobene Wasserentnahmegebühr für Trinkwasser von 7,5 Cent pro Kubikmeter auf 15 Cent verdoppelt werden soll. Die Gebühr ist Teil des Wasserpreises. Für Nutzwasser, etwa für die Bewässerung von Maisfeldern, werde sie auch verdoppelt, aber nur von 0,7 auf 1,4 Cent.
Mit der Erhöhung sollen die Umweltschutzmaßnahden men des „Niedersächsischen Wegs“finanziert werden. Dies ist eine Vereinbarung zwischen Landwirtschaft, Naturschutz und Politik für besseren Naturschutz. „Warum müssen unsere Kunden für gleichen Vorgang den elffachen Preis zahlen?“, fragt OOWV-Geschäftsführer Karsten Specht. Seine Forderung: „Die Nutzung des Grundwassers muss für alle gleich viel kosten. Nur dann werden wir unser Grundwasser auch nachhaltig schützen können.“
Umweltminister Olaf Lies weist den Vorwurf der einseitig Belastung der Trinkwasserkunden zurück. Er sagt jedoch auch, dass eine Änderung des derzeitigen Systems mit unterschiedlich hohen Abgaben nicht auf der politischen Tagesordnung stehe.
Bei den Mehrkosten für die Haushalte sind sich OOWV und Ministerium einig: Pro Person werden 3,30 Euro pro Jahr fällig (Verbrauch 120 Liter am Tag). Bei einer vierköpfigen Familie wären dies 13,20 Euro pro Jahr.
Specht betont ausdrücklich, dass sich der OOWV nicht gegen den „Niedersächsischen Weg“ausspricht: „Das Ziel muss jedoch sein, die Kosten verursachergerecht zu verteilen. Alle müssen zum Grundwasserschutz beitragen. Mit diesen Plänen wird das Verursacherprinzip teilweise auf den Kopf gestellt.“Denn momentan würden die Wassermengen, mit denen Felder beregnet werden, in hohem Maße steigen, während Privatpersonen Wasser sparen sollen.