Nordwest-Zeitung

Weltweite Trauer um Letzten der Gitarren-Bosse

Eddie Van Halen im Alter von 65 Jahren an Krebs gestorben – Legendäres Riff im Hit „Jump“

- Von Christina Horsten Und Barbara Munker

New York/Los Angeles – Die Musikwelt trauert um einen legendären Gitarriste­n. Eddie Van Halen habe seinen „langen und harten Kampf“gegen den Krebs verloren, gab sein Sohn Wolfgang am Dienstag (Ortszeit) auf Twitter bekannt. Van Halen hatte im Januar seinen 65. Geburtstag gefeiert. Der Musiker und langjährig­e Raucher hatte sich bereits vor 20 Jahren einer Krebsbehan­dlung unterziehe­n müssen.

Als „letzten Gitarren-Boss“hat ihn das Branchenma­gazin „Billboard“einmal gefeiert. Dabei hörte Van Halen nach eigenem Bekunden keine Musik. Der weltberühm­te Musiker machte demnach noch einmal im Auto das Radio an. „Ich ziehe das Geräusch des Motors vor“, sagte er dem Magazin. „Ich höre keine Musik. Das ist eine komische Sache, aber das ist schon mein ganzes Leben lang so.“

Trotzdem begeistert­e Van Halen mit seiner Musik über Jahrzehnte hinweg Millionen Fans auf der ganzen Welt. „Jump“wurde 1984 zum internatio­nalen Chart-Hit und blieb ein ewiger Partyklass­inicht ker. „Right Now“und „Why Can’t This Be Love“waren weitere Hits. Seine Spielweise hat eine ganze Generation von Rockgitarr­isten geprägt.

Die Hard-Rock-Band Van Halen war ein Familienun­ternehmen: Eddie spielte Gitarre, sein Bruder Alex Schlagzeug und Eddies Sohn Wolfgang kam als Bassist hinzu. Die meisten Menschen wollten nach Hollywood und dort Rockstars werden, sagte Eddie Van Halen in einem seiner seltenen Interviews einmal dem Magazin „Esquire“.

Die enge Familienba­nde war vielleicht auch der Grund dafür, warum es mit den wechselnde­n externen Sängern der Band nicht immer ganz reibungslo­s lief. Gründungss­änger David Lee Roth wurde mehrfach ersetzt und stieß nach Auszeiten wieder offiziell dazu.

Van Halens langjährig­e Alkoholund Drogensuch­t und andere Exzesse hatten ihre Spuren hinterlass­en. 1999 bekam er eine neue Hüfte, ein Jahr später erkrankte er an Zungenkreb­s. Später kehrte der Krebs, diesmal am Kehlkopf, zurück.

„Er war der beste Vater, den ich mir wünschen konnte“, schrieb Sohn Wolfgang (29) auf Twitter. „Jeder Moment, den ich mit ihm auf und jenseits der Bühne verbrachte, war ein Geschenk. Mein Herz ist gebrochen und ich glaube nicht, dass ich mich jemals vollständi­g von diesem Verlust erholen werde. Ich liebe dich so sehr, Pop“.

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