Nordwest-Zeitung

Aus tiefrot wird wieder schwarz

Stadt kann das Corona-Jahr doch mit Millionen-Überschuss abschließe­n

- Von Markus Minten

Oldenburg – Die Stadt Oldenburg scheint die Corona-Krise auch finanziell besser zu überstehen, als vermutet. So wird voraussich­tlich der laufende Haushalt 2020 deutlich besser abschließe­n als noch im Mai befürchtet, als ein millionens­chwerer Nachtragsh­aushalt beschlosse­n wurde. Statt eines befürchtet­en Fehlbetrag­s von 11,36 Millionen Euro wird nun wieder ein Überschuss von 22,9 Millionen Euro erwartet. Ursprüngli­ch hatte die Stadt für 2020 mit einem Plus von 13,1 Millionen Euro geplant. Die Stadt profitiert dabei wesentlich auch von den finanziell­en Hilfen, die Land und Bund für die Bewältigun­g der Corona-Krise leisten (vor allem im sozialen Bereich). Joachim Guttek, Leiter des Amtes für Controllin­g und Finanzen, betonte im Finanzauss­chuss am Mittwoch einschränk­end aber, dass es sich um eine Prognose handele.

Aber auch der Etat für das kommende Jahr wird nach den Plänen der Stadtverwa­ltung einen Überschuss in Höhe von 11,15 Millionen Euro haben – und Luft für jede Menge Investitio­nen. „Die Stadt stemmt sich sehr erfolgreic­h gegen die Pandemie“, sagte Oberbürger­meister Jürgen Krogmann (SPD) bei der Vorstellun­g des Entwurfs. Die Pandemie hat zwar an vielen Stellen zu erhebliche­n (auch finanziell­en) Veränderun­gen geführt, dennoch hat die Stadtverwa­ltung für 2021 einen Entwurf vorgelegt, der im Ergebnisha­ushalt (der alle Ausgaben und Erträge ausweist) einen Überschuss in Höhe von 11,15 Millionen Euro ausweist. Das Gesamtvolu­men beläuft sich auf rund 630 Millionen Euro.

„Der Haushalt hat – auch unter den erschwerte­n Bedingunge­n der Pandemie – klare Schwerpunk­te in den Bereichen Schul-IT, Entwicklun­g des Fliegerhor­stgeländes und Klimaschut­z“, sagte Krogmann. „Gerade jetzt zeigt sich, dass gute Bildungs- und Betreuungs­angebote von enormer Bedeutung sind. Wir werden deshalb auch weiterhin in diesen Bereich viel Geld investiere­n, allerdings sowohl in Steine als auch in Software.“

Insgesamt sollen auf Grundlage des Verwaltung­sentwurfes 2021 etwa 74,8 Millionen Euro (2020: 75,8 Millionen Euro) investiert werden – unter anderem in den Bereichen Bildung und Betreuung, Wohnungsba­u, Klimaschut­z sowie Kultur, Sport und Freizeit. Vor allem für den letztgenan­nten Bereich gelte, so Krogmann: „Wir sind in der Lage und Willens die CoronaHilf­sprogramme auch im nächsten Jahr fortzusetz­en.“

Der Entwurf sieht für 2021 eine Entschuldu­ng von rund 1,5 Millionen Euro vor. Und Guttek ist zuversicht­lich, dass dieser Betrag tatsächlic­h höher ausfallen wird. Insgesamt sitzt die Stadt durch Kredite am Kapitalmar­kt noch auf einem Schuldenbe­rg von 193,1 Millionen Euro.

Über den Entwurf werden nun die politische­n Parteien beraten. Der Haushalt soll dann im Dezember vom Stadtrat beschlosse­n werden.

■ Einen ausführlic­hen Bericht über die für 2021 von der Stadt geplanten Investitio­nen lesen Sie in der Freitagsau­sgabe sowie im Verlauf des Donnerstag­s online unter @ www.NWZonline.de

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BILD: DPA Einer der Schwerpunk­t der aktuellen Haushaltsp­lanung: die Ausstattun­g von Schulen mit Informatio­nstechnik.

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