Aschenbecher unter dem Pflaster
Modellversuch an Lappan-Bushaltestellen zur Kippen-Entsorgung
Selbstverständlich darf so etwas nicht sein, wenn die Organisation grundsätzlich die Sonntags- und Feiertagsarbeit verurteilt. Was mich allerdings an Ihrer Berichterstattung irritiert, ist die meines Erachtens nach unterschwellige Unterstellung, die Erklärung des Herrn Hinrichs sei möglicherweise nicht der Wahrheit entsprechend („Kommunikationsprobleme sollen es gewesen sein“). Ich kenne Herrn Hinrichs nicht, aber: Warum kann man so eine Erklärung nicht einfach einmal akzeptieren – mit etwas Vertrauen in eine Organisation bzw. einen Menschen und mit einer fehlerfreundlichen Haltung anderen gegenüber? (...)
Meiner Meinung nach brauchen wir alle in diesem Leben und in jeder Gesellschaft Vertrauen untereinander. Mit Vertrauen können wir konstruktiv handeln und gegenseitig unterstützen. Eine fehlerfreundliche Haltung lässt Vertrauen wachsen. Daher würde ich es begrüßen, in so einem Fall wie diesem „in dubio pro reo“gelten zu lassen und auf vermeintlich aufklärend-kritische Kommentare zu verzichten.
Kirsten Raudonat
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Eine Kommunikationspanne soll der Grund gewesen sein (...). Ich vermute, das Problem liegt tiefer! Hat sich Verdi mal gefragt, warum den Arbeitern die veranschlagte Zeit für den Auftrag offensichtlich nicht ausgereicht hat? Trotz aller Kritik, die Verdi öffentlich an prekären Arbeitsverhältnissen äußert, auch Verdi hat bei der Vergabe von Aufträgen die Kosten im Blick!
Und so bekommt der günstigste Bieter den Auftrag, ohne zu überlegen, zu wessen Lasten das geht! Das ist der Nährboden für schlechte Bezahlung, viel zu enger Zeitkalkulation und letztlich für viele prekären Arbeitsverhältnissen! Der letzte in der Kette ist der Schwächste! (...) Liebe Verdi, neben den Fenstern gibt es auch vor der eigenen Tür wohl einiges zu putzen!
Traute von der Kammer
Oldenburg – Wohin bloß mit den Zigarettenkippen? Lässig mit den Fingern wegschnippen und auf dem Pflaster ausglühen lassen? Runterwerfen und austreten? Oder vielleicht doch besser löschen und im Abfalleimer entsorgen? Für die Umwelt ist sicherlich die letzte Variante die beste, denn achtlos weggeworfene Kippen belasten sie.
Das Thema hat die Politik erreicht. Der Umweltausschuss beauftragte am Dienstagabend die Stadtverwaltung, an den Bushaltestellen am Lappan sogenannte Bodenaschenbecher einzubauen. Die Zigarettenkippen fallen durch ein Gitterrost in einen Auffangbehälter, der regelmäßig geleert wird. In Basel in der Schweiz sowie in Belgien, den Niederlanden und Luxemburg hat man bereits gute Erfahrungen mit dieser „Gitterentsorgung“gemacht. 10 000 Euro stehen im Oldenburger
Haushalt bereit, um diese Bodenascher auszuprobieren.
Eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der Unteren Abfallbehörde, der Stadtverwaltung und des Abfallwirtschaftsbetriebes hat fünf Standorte ermittelt, an denen diese
Aschenbecher für einen Modellversuch eingebaut werden sollen, teilte Dezernent Sven Uhrhan dem Ausschuss mit. Die Behälter haben eine Größe von 40 mal 40 Zentimeter und sind damit so groß wie die vorhandenen Betonsteine. Zu
Thomas Husmann über den Einbau von BodenAschenbechern am Lappan vergleichen sind sie mit einem Gulli plus Deckel, nach unten nur eben geschlossen. Die Leerung erfolgt durch den Abfallwirtschaftsbetrieb. Darüber hinaus sollen in der Fußgängerzone 22 vorhandene Abfallbehälter durch größere ersetzt werden, die zudem eine zusätzliche Einwurfmöglichkeit für Zigarettenkippen haben.
Die Verwaltung bleibt dann im Kontakt mit anderen Kommunen, um Erfahrungen auszutauschen. Auch die Bereitstellung von Taschenaschenbechern zu „Werbezwecken“bei Aktionen soll ein Thema bleiben, ist aber aufgrund der Corona-Pandemie zurückgestellt worden, erklärte Uhrhan weiter. Um ein wirksames Ziel zu verfolgen, seien der persönliche Kontakt beziehungsweise das aufklärende Gespräch zwingend erforderlich. Der Umweltausschuss stimmte der Verwaltungsvorlage einstimmig zu, der Modellversuch kann starten.