Ausstellung unter freiem Himmel
Wilhelmshavens S-Bahn zur Kaiserzeit. Die Linie 2 fährt Richtung Straßenbahndepot Luisenstraße.
stellern sind 24 Informationstafeln mit großformatigen Fotos zu sehen, die die Geschichte der Wilhelmshavener-Rüstringer Straßenbahn erzählen. Eine Infografiktafel zeigt auch, ganz im modernen Stil gestaltet, einen Streckenplan der Straßenbahn sowie der Vorortbahnen.
Begegnung mit Historie
Für Viktor Anutschin (65) der mit Hund Tomi spazieren geht, eine interessante Ausstellung, ebenso für die 85-jährige
Elsa Wilken, die als Kind mit ihrer Mutter die Straßenbahn selbst erlebt hat. „Schön, wenn man die Bilder sieht“, sagt sie und weist auf die Mode zu Kaisers Zeiten hin, die man auf den Fotos ebenso studieren kann wie die Gründerzeit-Gebäude und -Villen mit ihren prächtigen Verzierungen. Ganz in der Nähe der Ausstellungstafeln rumpelte die Straßenbahn quietschend um die Ecke Marktstraße in die Wallstraße (heute Virchowstraße), erinnert sich die Seniorin.
„Straßenbahnen in Wilhelmshaven 1913 – 1945“: Am 12. August 1912
war der erste Spatenstich. Die Spurweite entsprach der Eisenbahnspurweite 1435 Millimeter, so dass die Wagen auch auf Eisenbahngleisen fahren konnten. Es gab drei Linien (anfangs fünf), die Gesamtgleislänge betrug 11,5 Kilometer, überwiegend war das Wilhelmshavener Netz einspurig.
man dann die elektrische Straßenbahn. Natürlich gab es zwei Konzessionen, eine für das preußische Wilhelmshaven und eine für das oldenburgische Rüstringen. Und, man errät es schon, es gab preußische Straßenbahnwagen (1 bis 15) und oldenburgische (100 bis 107), jeder mit eigener Nummerierung (übrigens auch für die Beiwagen).
Nach einem Luftangriff am 30. März 1945 wurde der Betrieb eingestellt. Einige Triebwagen wurden von der Firma Hanomag für Bremerhaven aufgearbeitet und waren dort im Einsatz.