Nordwest-Zeitung

Löws B-Team verspielt Dreifach-Führung

Deutschlan­d trennt sich von Türkei 3:3 – Neuhaus trifft bei DFB-Debüt

- Von Jens Mende

Köln – Dreimal geführt – und wieder nicht gewonnen. Eine auf vielen Positionen neu zusammenge­stellte deutsche Nationalma­nnschaft ist im Test-Länderspie­l gegen die Türkei nicht über ein 3:3 (1:0) hinausgeko­mmen und wartet nun schon seit 323 Tagen auf einen Sieg. Dabei hatten Interims-Kapitän Julian Draxler (45. Minute +1), Debütant Florian Neuhaus (58.) und Luca Waldschmid­t (81.) die Gastgeber immer wieder in Führung gebracht. Der türkische Kapiän Ozan Tufan (49.), Efecan Karaca (67.) und der Düsseldorf­Profi Kenan Karaman (90.+4) sicherten den Gästen aber noch das Remis. Wie zuvor schon den etablierte­n deutschen Nationalsp­ielern entChelsea-Profi glitt auch dem Perspektiv-Personal der Sieg.

Ohne den kompletten Bayern-Block und weitere Stammkräft­e hatte das junge deutsche Team viele gute Szenen. Kai Havertz bereitete zwei Tore vor. Doch die bissigen Gäste bestraften Nachlässig­keiten in der Abwehr. Der erste Sieg 2020 soll nun bei den kommenden Nations-League-Spielen an diesem Samstag in der Ukraine und drei Tage später wieder in Köln gegen die Schweiz endlich gelingen.

Bundestrai­ner Joachim Löw dirigierte sein neuformier­tes Team im schwarzen Rollkragen­pulli. Auf der Gegentribü­ne saßen die nur noch 300 zugelassen­en Fans, die mit ein paar Fähnchen und wenigen Gesängen kaum für mehr als Geisterspi­elatmosphä­re sorgen konnten. Ursprüngli­ch hatte der DFB 9200 Freikarten verteilen wollen. Doch die Entwicklun­g der Corona-Zahlen in der Region ließ das nicht zu.

Der Bundestrai­ner erwartete „keine Wunderding­e“von seinen Profis – die von Draxler als Kapitän angeführte DFB-Elf zeigte zum Auftakt der Marathon-Woche aber hohen Einsatz und steigerte sich in der zweiten Halbzeit. Auch, wenn die fehlende gemeinsame Spielpraxi­s nach nur einer Trainingse­inheit immer wieder deutlich sichtbar war. Kleinere Fehler in der Offensive und in der Abstimmung der Dreierkett­e der Abwehr behinderte­n fast erwartungs­gemäß den Spielfluss.

Neuhaus empfahl sich mit seinem Tor. Sein Mönchengla­dbacher Teamkolleg­e Jonas Hofmann kam nach knapp einer Stunde zu seinem Debüt, in der Schlusspha­se kam auch Mahmoud Dahoud als 110. Löw-Neuling.

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BILD: Imago Harter Kampf: Kaan Ayhan (rechts) gegen Deutschlan­ds Julian Brandt

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