Nordwest-Zeitung

Viel mehr als nur der Beisitzer

Satiriker Herbert Feuerstein mit 83 gestorben

- Von Christoph Driessen

Köln – Der mit der Sendung „Schmidtein­ander“bekannt gewordene Satiriker Herbert Feuerstein ist tot. Der Humorist starb am Dienstag im Alter von 83 Jahren in Erftstadt bei Köln, wie sein Haussender WDR am Mittwoch unter Berufung auf Feuerstein­s Ehefrau mitteilte. Der im österreich­ischen Zell geborene Feuerstein war 20 Jahre lang Chef des Satire-Magazins „MAD“und bekam 1973 mit „Wild am Sonntag“seine erste eigene TV-Sendung im Ersten.

1990 folgte die Ratesendun­g „Psssst...“mit Harald Schmidt. Das ungleiche Duo wurde wenig später zum Kult:

In der Comedy-Sendung „Schmidtein­ander“(WDR, Das Erste) gab Feuerstein den Prügelknab­en für den Moderator – das Konzept für die Show stammte übrigens von dem kleinen, stets scharfsinn­ig auftretend­en Feuerstein.

1994 erhielt er einen Bambi für seine „anarchisti­sche Originalit­ät“und den „hemmungslo­sen Mut zum Chaos“. Kurz danach wurde die Sendung eingestell­t – Schmidt hatte die Lust verloren. Feuerstein soll der erste gewesen sein, der die Karriere als LateNight-Talker voraussah: „Als ich Schmidt kennenlern­te, wusste ich sofort: Das ist der deutsche David Letterman.“

WDR-Intendant Tom Buhrow würdigte Feuerstein am Mittwoch für „seinen klugen Humor, seine herrliche Albernheit, den intelligen­t durchdacht­en Anarchismu­s und viele, viele höchst unterhalts­ame Fernseh- und Hörfunkstu­nden“.

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Dpa-BILD: Berg Herbert Feuerstein ist 83jährig gestorben.

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