Radziwill-Bild zurück ins Museum
Von Ex-Museumsdirektor eigenmächtig an „Öffentliche“verkauft
Oldenburg/mtn – Das Stillleben „Fingerhut und weißer Krug“von Franz Radziwill kommt zurück ins Stadtmuseum. Die Stadt Oldenburg hat gemeinsam mit der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg eine so genannte Rückübertragung vereinbart.
Die Stadt hatte das Stillleben im Jahr 2012 für das Stadtmuseum angekauft. Drei Jahre später hatte der frühere Museen-Direktor Friedrich Scheele das Bild dann ohne Wissen der Stadt an die Versicherung verkauft – für 32 100 Euro. Das Geld hatte er in die eigene Tasche gesteckt.
Mit der Rückübertragung komme das für die Stadt und die Region wichtige und wertvolle
Das Bild „Stillleben mit Fingerhut“. Gemälde wieder in den Besitz des Stadtmuseums, freut sich Oberbürgermeister Jürgen Krogmann. Der Vorstandsvorsitzende der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg, Jürgen Müllender, hatte die Rückgabe nach Kenntnis der Vorgänge vorgeschlagen und so den Weg für die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands geebnet.
Das Geld hatte Scheele zwischenzeitlich mit Zinsen (insgesamt rund 39000 Euro) an die Stadt zurückgezahlt. Nun überweist die Stadt inklusive Mehrwertsteuer 33 705 Euro an die Öffentliche. Der 60-Jährige hatte wegen des Skandals seinen letzten Job als Projektentwickler bei der Residenzort Rastede GmbH verloren.
Noch nicht abgeschlossen ist indes die Prüfung möglicher strafrechtlicher Konsequenzen. Die Ermittlungen dauerten an, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Oldenburg mit.
Derzeit ist das Bild Teil einer Ausstellung im Radziwill-Haus in Dangast. Nach Beendigung der Ausstellung am 10. Januar 2021 wird das Gemälde von der Radziwill-Gesellschaft dem Stadtmuseum ausgehändigt und kehrt in den Besitz der Stadt zurück.