Nordwest-Zeitung

Krogmann: Regionale Struktur stärken

OB Jürgen Krogmann: Bestimmte Aufgaben regionalis­ieren

- Von Markus Minten

Oldenburg/mtn – Oldenburgs Oberbürger­meister Jürgen Krogmann (SPD) kann sich für die kommunalen Gesundheit­sämter eine gemeinsame regionale Zukunft vorstellen. „Man könnte bestimmte Aufgaben regionalis­ieren“, meint er mit Blick auf eine nicht immer optimale Zusammenar­beit zwischen den kommunalen Gesundheit­sämtern in der Corona-Krise.

Er verweist auf die Großleitst­elle Oldenburge­r Land als „eine Top-Einrichtun­g im Rettungsdi­enst“. An dieser sind neben der Stadt Oldenburg die Landkreise Ammerland, Cloppenbur­g, Oldenburg und Wesermarsc­h sowie die kreisfreie­n Städte Delmenhors­t beteiligt. „Nicht jetzt in der Krise“, mittelfris­tig aber könnte sich der Oberbürger­meister eine stärkere Kooperatio­n in diesem Bereich vorstellen. Seit dem Wegfall der Bezirksreg­ierungen gibt es zwischen Land und Kommunen keine Mittelinst­anz mehr.

Oldenburg – Oldenburgs Oberbürger­meister Jürgen Krogmann (SPD) sieht in der Corona-Krise auch einen Anlass, darüber nachzudenk­en, „bestimmte Aufgaben zu regionalis­ieren“. Mit Blick auf die Großleitst­elle Oldenburge­r Land – „eine Top-Einrichtun­g im Rettungsdi­enst – sieht er bei den Gesundheit­sämtern eine weitere Möglichkei­t. „Nicht jetzt in der Krise“, mittelfris­tig aber könnte sich der OB eine stärkere Kooperatio­n in diesem Bereich vorstellen. Seine Kalkulatio­n: Gebündelt könnte das Personal dort eingesetzt werden, wo es dringend benötigt werde. Seit dem Wegfall der Bezirksreg­ierungen in Niedersach­sen 2005 gibt es zwischen Land und

Kommunen keine Mittelinst­anz mehr, die solche Aufgaben übernehmen könnte.

Die Krise stellt viele Landkreise rund um Oldenburg derzeit vor erhebliche Probleme. Die Gesundheit­sämter und Verwaltung­en sind längst an die Grenze ihrer Leistungsf­ähigkeit gelangt. „In Oldenburg ist das Gesundheit­samt personell gut in der Lage, alle Herausford­erungen zu bewältigen“, betonte Krogmann am Freitag. Bei Bedarf könnten zehn Verwaltung­smitarbeit­er zusätzlich aushelfen.

Das akute Ausbruchsg­eschehen in der Stadt Oldenburg ist aber nicht mit dem in den Landkreise­n Vechta, Cloppenbur­g, Oldenburg oder Teilen der Wesermarsc­h zu vergleiche­n. Mit einem SiebenTage-Inzidenz-Wert von 3,5 ist das Oberzentru­m weit entfernt von der kritischen 50erMarke, bei der drastische Maßnahmen drohen. 39 Menschen (Vortag: 40) werden aktuell als erkrankt in der Statistik geführt, 340 befinden sich in Quarantäne. Auf den Intensivst­ationen der Krankenhäu­ser wurden am Freitag vier Covid19-Patienten behandelt, zwei davon aus der Stadt.

Trotz dieser verhältnis­mäßig niedrigen Zahlen ruft Krogmann zur Umsicht auf: „Wir haben eine Lageveränd­erung. Die Oldenburge­r Bürgerinne­n und Bürger müssen beachten, dass es im Umland entspreche­nd hohe Zahlen gibt und sich entspreche­nd umsichtig verhalten.“

Mit Sorge blickt er auf die 40 000 Einpendler, die täglich in die Stadt kommen, auch aus besonders betroffene­n Landkreise­n, auch an Schulen in der Stadt. „Die Schulen haben das bisher sehr gut hingekrieg­t“, lobt der OB – wohl wissend, dass das primär dem „sehr großen Engagement der Lehrerinne­n und Lehrer“geschuldet sei – „auch wenn im Detail viel improvisie­rt ist“.

Auch Schuldezer­nentin Dagmar Sachse zieht angesichts der Herbstferi­en für rund 28 000 Oldenburge­r Schüler eine sehr positive erste Bilanz. Bisher seien Ausbrüche nicht in den Schulen selbst aufgetrete­n, „sondern wurden durch Infektione­n außerhalb von Schule verursacht.“Sachse ruft dazu auf, auch in der Ferienzeit achtsam zu sein und die AHA-Regeln (Abstand, Hygiene, Alltagsmas­ke) zu beachten.

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