„Die Toleranzgrenze für die Regeln sinkt“
Mit Blick auf die kälteren Monate warnt der Landesschülerrat in Niedersachsen vor Sorglosigkeit im Umgang mit der Corona-Pandemie. „Derzeit gibt es das Phänomen einer neuen Gelassenheit“, sagt der Vorsitzende des Schülergremiums, Florian Reetz (18).
Wie ist die Lage in den Schulen nach einem halben Jahr mit Corona?
Reetz: Die Infektionszahlen gehen wieder hoch. Zum Beispiel in Delmenhorst als neues Risikogebiet ist es jetzt interessant, wie es an den Schulen dort nach den Ferien weitergehen soll. Das System mit den definierten Lerngruppen und Kohorten hilft dabei schon viel, dass nicht immer ganze Schulen geschlossen werden müssen.
Halten sich denn alle Schüler an die Regeln?
Reetz: Derzeit gibt es das Phänomen einer neuen Gelassenheit. Die sorgt dafür, dass Schülerinnen und Schüler durch die eigentlich sehr gute Arbeit und Information durch die Lehrkräfte signalisiert bekommen haben, dass die Corona-Regeln zurückgehen. Die Toleranzgrenze für die Regeln sinkt. Die Angst vor Corona geht immer weiter runter. Das
Florian Reetz
(18), ist Schüler an der IGS in Heidberg in Braunschweig. Er besucht den 13. Jahrgang, steht also kurz vor dem Abitur. Seit diesem Jahr ist er Vorsitzender des Landesschülerrats Niedersachsen.
ist super gefährlich, dagegen muss man arbeiten.
Gibt es auch Unsicherheiten, was die Regeln betrifft? Reetz: Die sind für alle klar und werden auch gut weitergegeben mit regelmäßigen Briefen an die Lehrkräfte. Viele freuen sich dann ja auch, wenn wieder etwas mehr erlaubt wird. Schüler sollten aber akzeptieren, dass es verschiedene Regeln gibt und darauf vertrauen, dass die Wissenschaft neue Erkenntnisse bringt, die sich dann auch auf den Sport- oder Musikunterricht auswirken.