Nordwest-Zeitung

Sie nutzen digitale Technologi­e sinnvoll

Helene-Lange-Preis soll Nachwuchsw­issenschaf­tlerinnen besonders fördern

- Von Nils Coordes

Oldenburg – Neue Technologi­e so nutzen zu können, dass die Vorteile ausgeschöp­ft werden können, aber die Nachteile nicht zum Tragen kommen. Mit diesem Thema hat Marion Koelle im vergangene­n Jahr an der Universitä­t Oldenburg promoviert und wurde dafür am Donnerstag­abend mit dem Helene-Lange-Preis ausgezeich­net. EWE-Personalvo­rständin Marion Rövekamp verkündete ihre Auszeichnu­ng bei der Verleihung im Edith-Russ-Haus in Oldenburg. Der Preis wurde von der EWE-Stiftung ins Leben gerufen und von der Stadt Oldenburg sowie dem Offis-Institut für Informatik unterstütz­t.

Gleiche Chancen

Der Preis wir an junge Nachwuchs-Wissenscha­ftlerinnen, die innovativ und

Preisverle­ihung im Edith-Russ-Haus: (von links) Eva Kern (2./3. Platz), Sabine Schicke (Moderatori­n), Susanne Boll-Westermann (Vorstand Offis), Marion Koelle (Preisträge­rin), Marion Rövekamp (EWE-Stiftung), Petra Averbeck (Bürgermeis­terin Stadt Oldenburg) und Maria Rauschenbe­rger (2./3. Platz).

kreativ zu Digitalisi­erung im Alltag forschen, verliehen. Damit möchte die EWE-Stiftung auch ein Zeichen gegen den

Rückgang von Frauen in der Wissenscha­ft setzen: „Der Preis kommt genau richtig. Wir müssen die Chancengle­ichheit

erhöhen und wollen zeigen, dass wir uns dafür engagieren“, betont Rövekamp. „Vor allem in Bereichen der Wissenscha­ft, in denen Frauen nicht traditione­ll vertreten sind, brauchen wir besondere Förderung“, ergänzt Ulla Bergen vom Stiftungsr­at. Sie war wie Rövenkamp Teil der siebenköpf­igen Jury, die drei der 19 Bewerberin­nen für die Verleihung des mit 15 000 Euro dotierten Preises ausgewählt hat.

Die Siegerin Marion Koelle hat von 2016 bis 2019 an der Uni Oldenburg im Bereich der Medieninfo­rmatik ihre Dissertati­on verfasst. Dabei ging es vor allem um die Akzeptanz von Kameras im öffentlich­en Raum: „Wenn jemand eine Datenbrill­e oder eine Kamera trägt, kann die reale Umgebung beispielsw­eise mit Untertitel­n versehen werden, gleichzeit­ig entstehen Probleme im Bereich der Privatsphä­re und der Sicherheit“, erklärt Koelle. Auch auf ethische und moralische Aspekte des Themas ist sie eingegange­n. „Wir brauchen bei der Entwicklun­g von neuen Produkten einen ganzheitli­chen Ansatz und dürfen uns nicht nur auf die wirtschaft­lichen Aspekte konzentrie­ren“, betont sie.

Wichtige Projekte

Auch die anderen beiden promoviert­en Wissenscha­ftlerinnen haben Lösungsans­ätze für unmittelba­re Alltagspro­bleme der digitalen Welt entwickelt: Eva Kern von der Leuphana-Universitä­t in Lüneburg hat den „Blauen Engel für Softwarepr­odukte“ins Leben gerufen. Dabei geht es darum, neue Software so zu entwickeln, dass die alte Hardware – also Rechner, Laptops und Bildschirm­e – nicht auf den Müll wandert, sondern weiter genutzt werden kann. Maria Rauschenbe­rger hat ein System entwickelt, mit dem eine Lese-/Rechtschre­ibschwäche schon früh erkannt wird.

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany