Zur Autorin
Die Autorin und Landgang-Stipendiatin Judith Hermann liest am Sonntag im Kulturzentrum PFL.
Reisetagebuch aus Zeichnung und Text versucht.
War Ihre Suche nach mehr Distanz der einzige Grund dafür, dass Sie zu zweit gereist sind? Hermann: Ich wollte eine zweite Instanz – vielleicht so etwas wie ein freundschaftliches, auch strenges Korrektiv. Aber darüber hinaus ist das Schreiben sehr vom Alleinsein geprägt und je länger ich das mache
und je älter ich werde, desto mehr erstaunt mich das und es erschöpft mich auch. Ich fand schlicht die Vorstellung einer Reise zu zweit sehr schön. Den Dialog anstelle des Monologes, den ich als Schreibende mit mir selber von Morgens bis Abends ja ohnehin führen muss, das Gespräch anstelle des Selbstgespräches.
Judith Hermann
wurde 1970 in Berlin geboren. Ihrem Debüt „Sommerhaus, später“(1998) wurde eine große Resonanz zuteil. Seitdem hat sie zahlreiche Erzählungen und Romane veröffentlicht. 2019 erhielt sie vom Literaturhaus Oldenburg das Landgang-Stipendium, ein Reisestipendium durch das Oldenburger Land. An diesem Sonntag, 11. Oktober, um 11 Uhr, stellt sie das Ergebnis der Reise im Kulturzentrum PFL vor.
sonders bewegt hat bei Ihrem literarischen Landgang? Hermann: Ich glaube, der Tag in der Wesermarsch war tatsächlich der schönste. Ich kannte die Wesermarsch überhaupt nicht, ich bin auf der linken Seite des Jadebusens Zuhause und wusste von der gegenüberliegenden Seite weniger als nichts. In die Wesermarsch zu fahren und von dort nach Wilhelmshaven hi