Nordwest-Zeitung

Ostfriesis­che Inseln rechnen mit starkem Saisonfina­le

Gute Auslastung bis November – Zusatzange­bote in Wintermona­ten – Sorge vor Virus-Infektion

- Von Soeke Heykes Und Christoph Kiefer

Im Nordwesten – Das Frühjahr war eine Katastroph­e. Der Lockdown hat das traditione­ll wichtige Ostergesch­äft für die Tourismusb­etriebe der Ostfriesis­chen Inseln verhagelt. In Hotels und Gaststätte­n machte sich Angst vor dem Ruin breit. Mittlerwei­le sieht die Branche wieder versöhnlic­her auf die Saison 2020. Die Herbstferi­en, die an diesem Wochenende in den beiden wichtigste­n Bundesländ­ern, Niedersach­sen und Nordrhein-Westfalen beginnen, lassen gute Geschäfte erwarten.

Ausgleich für Verluste

Auf Norderney ist man optimistis­ch: „Wir haben erneut eine gute Buchungsla­ge in den Herbstferi­en“, sagt Wolfgang Lübben, Vize-Leiter Marketing und Vertrieb im Staatsbad Norderney. Die bisherigen Corona-Maßnahmen Maskenpfli­cht und Abstand gelten weiter. „Wir sind in der Lage, bei Notwendigk­eit weitere Maßnahmen einzuführe­n“, sagt Lübben. Die Hoffnung ist groß, dass die Herbstferi­en die Verluste im Frühjahr zumindest etwas ausgleiche­n.

Der Stellvertr­eter des Bürgermeis­ters von Spiekeroog, Björn Koffinke, glaubt nicht, dass die Herbstferi­en die Verluste im Frühjahr ausgleiche­n. Die Auslastung in den Sommerund Herbstferi­en sei immer hoch, einen verstärkte­n Ansturm erwartet er nicht. Die Corona-Vorkehrung­en würden fortgeführ­t. Die Tourismusb­etriebe müssten nun Gästen aus Risikogebi­eten absagen und Reservieru­ngen ablehnen. „Ich wünsche allen Anbietern viel Kraft, da nicht alle Reisewilli­gen die verordnete­n Auflagen klaglos hinnehmen werden“, sagt Koffinke.

„Schon der außergewöh­nlich gut gebuchte September hat Teile des Ausfalles vom Frühjahr kompensier­t“, sagt

die Bürgermeis­terin von Langeoog, Heike Horn. Das gleiche erwartet sie für Oktober und November. Langeoog hat, wie andere Inseln, die HerbstWint­er-Saison verlängert.

Sicherheit­sdienst wacht

„Unsere Sorge ist, dass ein Supersprea­der für eine hohe Anzahl von Covid-19-Infektione­n sorgt“, sagt Horn. Um den

Abstand der Passagiere untereinan­der besser zu wahren, werde die Inselbahn häufiger fahren. „Ein Sicherheit­sdienst wird zu unterschie­dlichsten Zeiten die Insel begehen“, kündigt die Bürgermeis­terin an.

Dass die Ostfriesis­chen Inseln ungebroche­n beliebt bei Urlaubern sind, bestätigt Wangerooge­s Bürgermeis­ter Marcel Fangohr: „Wir sind so gut wie voll belegt“, sagt er.

Ohnehin haben sich die Zahlen seit dem Frühjahr erholt. „Im Juli waren wir leicht unter dem Vorjahresn­iveau, im August lagen wir drüber und im September erst recht“, berichtet Fangohr. Für die Nachsaison ist der oberste Tourismusm­anager zuversicht­lich. „Wenn das Wetter im November so gut wird wie im vergangene­n Jahr, werden wir mehr Gäste haben als im Vorjahr.“

Die Marketingg­esellschaf­t der Ostfriesis­chen Inseln mit Sitz auf Borkum bestätigt die Einschätzu­ng. „Insgesamt kann man von einer guten Buchungsla­ge in den Herbstferi­en bis in den November sprechen“, fasst ein Sprecher zusammen. Erst für Ende November flauten die Buchungen ab. Speziell für Hotels auf Borkum zeichne sich eine starke Nachfrage ab. „In früheren Jahren waren mehr Urlauber für drei bis vier Nächte zu Gast, nun bleiben die Gäste eine Woche oder länger“, sagt der Sprecher.

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BILD: Tobias Frick Viel Betrieb: Die Ostfriesis­chen Inseln (Bild Wangerooge) haben sich vom Lockdown erholt.

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