Zahl der Start-ups stagniert
Warum Aufschwung der vergangenen Jahre zum Erliegen gekommen ist
Die Privatbank Berenberg empfiehlt Aktien von Fresenius Medical Care (FMC) zum Kauf und sieht ein Kursziel von 94,85 Euro. Die mittelfristigen Pläne des Dialysekonzerns seien vielversprechend, schrieb Analyst Tom Jones am Freitag.
Frankfurt – Der Aufschwung in der Gründerszene Deutschlands ist im vergangenen Jahr zum Erliegen gekommen. Die staatliche Förderbank KfW schätzt die Zahl der Start-ups auf rund 70 000 – ebenso viele wie 2018. Zuvor war die Zahl kräftig gewachsen: 2016 hatte es 54 000 Start-ups gegeben und 2017 etwa 60 000.
Grund für die Stagnation sei die abgeschwächte Konjunktur bei einem zugleich stabilen Arbeitsmarkt, heißt es in der am Freitag vorgelegten Studie. Gibt es genug offene Stellen, sehen sich weniger Menschen gezwungen, den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen.
Aussichten mäßig
Die Aussichten sind durchwachsen: Die Corona-Krise berge große Risiken für die Gründerlandschaft, aber auch Chancen, betonte die KfW. Einige Start-ups müssten wohl aufgeben, zugleich aber rückUm
Die Zahl der Neugründungen junger innovativer Firmen (im Bild das Start-up-Zentrum Spinlab in Leipzig) ist zuletzt nicht mehr gestiegen.
ten internetbasierte und digitale Geschäftsmodelle in Zeiten von Homeoffice und Online-Konferenzen stärker in den Fokus. Ob ein Zuwachs durch neue Gründer die Schließungen mehr als kompensiere, bleibe abzuwarten.
Als Start-up bezeichnet die Bank Firmen, die vor weniger als fünf Jahren gegründet wurden, deren Gründer im Vollerwerb dort arbeiten und die
innovations- sowie sind.
Start-ups sind aus Sicht der KfW von großer volkswirtschaftlicher Bedeutung, da sie ein wichtiges Erneuerungsund Beschäftigungspotenzial hätten. Hinter den 70 000 Firmen stünden geschätzt 127 000 aktive Gründer: „Durch die Corona-Krise droht die Gefahr, eine ganze Startup-Generation zu verlieren.“
wachstumsgetrieben
Schaden abzuwenden, hatte die Bundesregierung angekündigt, Start-ups mit zwei Milliarden Euro in der CoronaKrise zu helfen. Mit der Pandemie leiden die Firmen unter Umsatzeinbrüchen; auch Finanzierungen platzten. Aktuell habe sich die Lage aber eher entspannt, schreibt die KfW, die unter anderem mit Beteiligungsfonds, Fördermitteln für Existenzgründer sowie einer Plattform unterstützt.
Leichter Wagniskapital
Erfreulich sei, dass deutsche Start-ups inzwischen leichter an Wagniskapital von Investoren gelangten, so die Bank. Zur Finanzierung ihres Wachstums wolle ein Fünftel der Gründerinnen und -Gründer (19 Prozent) Wagniskapital nutzen, doppelt so viele wie 2018. Der relativ schwierige Zugang zu Risikokapital gilt als wichtiger Grund, warum die hiesige Gründerbranche der in den USA, Großbritannien oder Israel hinterherhinkt.