Gegen Korruption und Vetternwirtschaft
Journalistin aus Aserbaidschan und Sportexperte ausgezeichnet
Leipzig – Die aserbaidschanische Investigativ-Journalistin Khadija Ismayilova und der deutsche Sportjournalist Benjamin Best sind mit dem diesjährigen Leipziger Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien ausgezeichnet worden. Die beiden 1976 geborenen Preisträger wurden am Donnerstagabend in Leipzig mit den Auszeichnungen der Medienstiftung der städtischen Sparkasse geehrt. Die Preise sind mit jeweils 10000 Euro dotiert.
Ismayilova, die nach Veranstalterangaben von der Regierung Aserbaidschans daran gehindert wird, ihr Land zu verlassen, hatte eine Vertreterin geschickt. Bei ihren Recherchen zu Korruption und Vetternwirtschaft in Aserbaidschan sei sie seit Jahren Anfeindungen ausgesetzt, erklärte die Jury.
Per Videostatement teilte die Preisträgerin mit, es gebe mit Blick auf die Medienfreiheit noch viel zu tun. Aber es sei sehr schön, wenn Journalisten für ihre Arbeit nicht nur „in Schwierigkeiten geraten, sondern auch ausgezeichnet werden“, betonte sie. Ismayilova war unter anderem als Moderatorin von Radio Free Europe tätig, bis das Büro des Senders in Aserbaidschans Hauptstadt Baku 2015 geschlossen wurde. Seit 2017 arbeitet sie für ein auf Korruption spezialisiertes Journalistennetzwerk.
Benjamin Best arbeitet überwiegend für das WDR-Magazin „Sport inside“. Die Jury würdigte ihn als eine der herausragenden Figuren des deutschen Sportjournalismus, dessen Arbeiten weltweit ausstrahlten. Mit wirtschaftlichem wie sportlichem Sachverstand schaue er gewissenhaft und tiefgründig auf Themen wie Wettbetrug und Menschenrechtsverletzungen im Umfeld großer Sportereignisse in Ländern wie Katar und Brasilien.
Best sagte mit Blick auf Ismayilova: „Was Journalisten aushalten müssen, wenn sie über Korruption berichten, wenn sie die Wahrheit berichten, geht mir wirklich nah.“Auch viele Sportverbände oder Staaten wehrten sich gegen negative Berichterstattung.