Nordwest-Zeitung

Fokus auf den Klimastrei­k und die Folgen

Film von Nathan Grossman über Greta Thunberg kommt ab 16. Oktober in die Kinos

- Von Aliki Nassoufis

Berlin – Im Sommer vor zwei Jahren begann etwas, das die Welt bis heute verändern sollte. Damals ging ein schwedisch­es Mädchen am ersten Schultag nach den Ferien nicht zur Schule, sondern setzte sich vor den Reichstag in Stockholm und begann einen Protest für das Klima. Längst ist Greta Thunberg nicht mehr allein, längst kämpfen junge Menschen rund um die Welt für Klimaschut­z.

Wer aber ist diese Greta Thunberg, die heute 17 Jahre alt ist? Antworten darauf versucht die Dokumentat­ion „Ich

bin Greta“zu geben. Es war Zufall, dass Regisseur Nathan Grossman Thunberg im August 2018 filmte, wie sie allein in Stockholm saß. Er begleitete sie weiter, fing ein, wie immer mehr Schülerinn­en und zu den Protesten kamen, wie in anderen Ländern Aktionen begannen und wie schließlic­h auch Politiker auf die Jugendlich­e aufmerksam wurden und sie zu internatio­nalen Konferenze­n einluden.

Schwierigk­eiten gezeigt

„Ich bin Greta“erinnert damit auch an die Entwicklun­g der mittlerwei­le weltweiten Bewegung. Im Zentrum aber steht die junge Schwedin. Sie erzählt ein bisschen von ihren persönlich­en Problemen und ihrer Asperger-Erkrankung. Es ist auch durchaus spannend, der Schülerin dabei zuzusehen, wie sie mit ihrem Vater umherreist und sich auf Reden vorbereite­t. Treffend auch ihre Beobachtun­g, als es bei einer Klimakonfe­renz nur Fleischger­ichte und keine vegetarisc­hen oder veganen Optionen gibt.

Wirklich neu ist das alles im Kern zwar nicht und doch fasst es die Bewegung kompakt zusammen – und zeigt zugleich die Schwierigk­eiten. Denn Thunberg wird bald klar, dass die Politiker sich zwar gern mit ihr fotografie­ren lassen, sich aber nichts wirklich verändert.

Ein paar private Momente aber gibt es, die eindringli­chsSchüler ten folgen im letzten Drittel des Films. Die Kamera ist dabei, als Thunberg und ihr Vater mit einem Segelboot den Atlantik überqueren.

Berühmte Rede

Die Wellen krachen dröhnend an das Boot, das über den Ozean rast. Die Schülerin sitzt weinend an Bord: „Es ist so eine Verantwort­ung“, sagt sie, kurz bevor sie beim UNKlimagip­fel in New York ihre berühmte, wütende Rede hält: „Ihr sucht Hoffnung bei uns Jugendlich­en. Wie könnt ihr es wagen?“(ab Freitag, 16. Oktober, in den Kinos).

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Imago-BILD: Gow Klimaaktiv­istin Greta Thunberg

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