Blätter duften nach Schokolade
Große Formenvielfalt – Späte Blüte lockt Fluginsekten an
Neben der erstmalig Ende des 17. Jahrhunderts erscheinenden Echten Pfefferminze, Mentha piperita, eine Kreuzung aus der Grünen Minze und der auch hier heimischen Wasserminze, M.aquatica, gibt es zahlreiche Züchtungen für jeden Geschmack. Da die Pfefferminze ein steriler Bastard ist, bildet sie keine Samen aus; eine Vermehrung erfolgt am besten über Ausläufer.
Für den Garten besorgt man sich deshalb Ableger von einer sortenechten Mutterpflanze. Im Gartenhandel und im Versand gibt es eine reiche Auswahl an Sorten: neben der echten Mitcham Pfefferminze die Orangenminze (M. citrata), Krause Minze (M. crispa), Poleiminze (M. pulegium), Apfelminze (M. rotundfolia), Ananasminze (M. rot.var.Bowles), Gewürzminze (M. rot.variegata), Spearmint (M. spicata) und manche mehr. Alle diese Minzen sind verschiedenartig in ihren Düften, und mit der Zeit wird man sich für eine Lieblingspflanze entscheiden.
Im Garten werden die Ausläufer im Abstand von 25 cm etwa 5 cm tief eingepflanzt. Pfefferminze liebt einen feuchten und tiefgründigen Boden und verträgt auch gut Halbschatten. Man sollte einen besonderen Platz wählen, da die Minzen stark wuchern und sich jährlich in alle Richtungen ausbreiten. Im ersten Jahr müssen die Pflanzen noch von anderen Wildkräutern befreit werden; im nächsten Jahr unterdrücken sie alle Nachbarpflanzen.
Belässt man eine Pfefferminzkultur mehrere Jahre auf einem Beet, ist eine Zurückkreuzung der Kulturform in eine wild wachsende Art zu beobachten. Dies vermeidet man im Garten, indem alle zwei bis drei Jahre ein neues Beet mit Ausläufern angelegt wird.
In der Küche finden die frischen Blätter vielerlei Verwendung.
In heißen Sommern ist ein eisgekühlter Tee aus den frischen Blättern des Spearmint ein herrliches Erfrischungsgetränk; ferner eignen sich die frischen Blätter zu Salaten, Kräuterquarks und -butter, für Saucen und Fleischgerichte und zur Herstellung von Kräuteressig.
Zu Heilzwecken werden nur die Blätter der echten Pfefferminze benutzt, da die anderen Minzen erheblich geringere Mengen an wirksamen Substanzen aufweisen. Die Haupterntezeit liegt im Juli/August vor der Blüte. Das ganze Kraut wird über dem Boden abgeschnitten und an einem luftigen, schattigen Ort getrocknet. Die einwandfreien getrockneten Blätter werden vom Stängel abgestreift und verschlossen aufbewahrt.
Pfefferminze ist seit alters her als Magenmittel bekannt und findet bei Übelkeit, Brechreiz und anderen Magenund Darmbeschwerden Verwendung. Säuglinge und Kleinkinder reagieren auf Pfefferminztee allerdings mit Erstickungserscheinungen, was an dem Mentholgehalt liegt; daher sind für Kleinkinder Fenchel und Kümmel zu bevorzugen.
Wir haben in unserem Garten einen Walnussbaum, der seit diesem Jahr ab Ende Juli kranke und fleckige Blätter abwirft und dessen Nüsse jetzt verfault sind. Andere Walnussbäume hier am Ort zeigen diese Krankheit nicht. Die mitgeschickten Walnussblätter zeigen auf der Blattoberseite zahlreiche kleine, unregelmäßige dunkle Flecken, auf der Blattunterseite zeigen sich kleine schwarze Pünktchen. Dies sind die Fruchtkörper des Marssonia-Pilzes, einer Blattfleckenkrankheit. Bei einem starkem Auftreten kommt es zu einem vorzeitigen Blatt- und Fruchtfall, wie es ja auch von Ihnen beschrieben wird. Der Pilz überwintert in dem Herbstlaub und infiziert im Frühjahr erneut den Baum. Um dies zu unterbinden, sammelt man alles Herbstlaub gründlich ein und verkompostiert es heiß oder entfernt es aus dem Gartenbereich. Da immer leicht einige Blätter übersehen werden können, hilft unter dem Walnuss eine Baumscheibe weiter, die gemulcht wird. Die Regenwürmer können dann die Blätter einziehen und auffressen und beseitigen so auf natürlicherweise die Pilzsporen. Diese Krankheit ist nicht mit blasigen Auftreibungen der Blätter, auf der Unterseite zeigen sich an diesen Stellen Eindellungen mit weißem, filzigen Überzug, zu verwechseln. Diese Erscheinung wird durch die Saugtätigkeit von Pockenmilben hervorgerufen. So gravierend wie der Schaden aussehen mag, eine Gefährdung für den Walnussbaum oder die Früchte liegt nicht vor, so dass es keinen Handlungsbedarf gibt.