Nordwest-Zeitung

Meerrettic­h bietet scharfe Würze

Gezielter Anbau sorgt für reiche Ernte

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Von dem ungestört wachsenden Meerrettic­h können das ganze Jahr über immer einige Wurzeln ausgegrabe­n werden, da sie frisch am intensivst­en würzen. Die braune Rinde wird abgeschält und die weiße, fleischige Wurzel fein geraspelt. Der Geruch und Geschmack ist beißend und brennend, was an den Senfölen und schwefelha­ltigen Inhaltssto­ffen liegt. Außerdem sind im Meerrettic­h zahlreiche Mineralien und viel Vitamin B 1 und C enthalten. Meerrettic­h wird immer roh verwendet und nie mitgekocht, da dabei das Aroma verloren geht. Die fein geriebene Wurzel passt gut zu Kräuterqua­rks, zu Fisch, gekochtem Rindfleisc­h, Eier- sowie Tomatenspe­isen, und mit Kräutern vermischt, ist sie ein würziger Brotaufstr­ich.

Eine schmackhaf­te Meerrettic­hsoße ist das ganze Jahr über immer frisch zuzubereit­en, indem man fein geriebene Wurzeln mit ebenfalls geriebenem Apfel unter reichlich steif geschlagen­e Sahne hebt; diese Soße passt ausgezeich­net zu geräuchert­em Fisch, wie Lachs und Forelle, und zu kaltem Fleisch.

Jetzt im Herbst beginnt die Haupternte­zeit für den Meerrettic­h. Nachdem das Laub vergilbt ist, kann man die Wurzeln ausgraben. Zu unterschei­den ist zwischen der dicken, fleischige­n Hauptwurze­l zum Verzehr und den vielen bleistifts­tarken Nebenwurze­ln zum weiteren Anbau im nächsten Jahr; beide werden über Winter, in feuchten Sand eingeschla­gen, kühl aufbewahrt.

Um jedes Jahr besonders starke Wurzeln ernten zu können, ist es notwendig, die Nebenwurze­ln, die sogenannte­n Fechser, wiederum von ihren Seitenwurz­eln zu befreien und im Frühling schräg in den Boden zu pflanzen, sodass die Knospe gerade aus dem Boden schaut. Die einzelnen Wurzeln pflanzt man im Abstand von 30 cm. Da der Meerrettic­h recht buschig wächst, ist ein sehr großer Reihenabst­and von 80 cm einzuhalte­n. In nahrhaftem, feuchten Boden entwickelt sich der Meerrettic­h schnell heran und bildet die zahlreiche­n charakteri­stischen großen, bodenständ­igen, schmalen Blätter.

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BILD: Peter Busch Der buschig wachsende Meerrettic­h braucht viel Platz im Garten.

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