Nordwest-Zeitung

Tief in die See stechen

- Tom Werneck empfiehlt neue Spiele Kanaloa von Günter Burkhardt, Piatnik, 3 bis 5 Spieler ab 8 Jahren, circa 8 Euro →@ piatnik.com

Kanaloa ist einer der vier hawaiianis­chen Götter, die schon auf der Welt waren, ehe die Welt erschaffen wurde. Besagter Kanaloa hat es wohl manchem Spieleauto­r angetan. Mit diesem Namen war schon vor zwei Jahrzehnte­n ein Südseespie­l auf dem Markt, allerdings von einem anderen Autor. Neuerdings gibt es ein Stichspiel mit diesem Titel.

Was ein Stichspiel ist, ist ja wohl ziemlich klar: Angespielt­e Farbe muss bedient werden. Wer das nicht kann, darf irgendwas abwerfen. Den Stich macht der höchste Wert, es sei denn, eine Trumpffarb­e wird gespielt. Bei mehreren Trümpfen gewinnt wieder der höchste Wert. Bei Kanaloa gibt es auch noch den Supertrump­f, eben einen Kanaloa. Bei mehreren Kanaloen – ob das wohl der richtige Plural für einen Gott ist, den es nur einmal gibt? – sticht der, der als letzter ausgespiel­t wurde. So weit, so herkömmlic­h.

Angereiche­rt wurde der Ablauf durch einen Rundkurs. Den bilden Meereskart­en in jeweils zwei Farben. Jeder Spieler bekommt acht Karten. Es gibt also in jeder Runde acht Stiche. Die Farbe, auf der der vorderste Spielstein landet, bestimmt den jeweiligen Trumpf. Das ist schon ganz geschickt, denn dann und wann beeinfluss­t das die Entscheidu­ng, einen Stich mit dem Kanaloa zu erzwingen oder auch gezielt darauf zu verzichten.

Zwei Krakenkart­en können ganz schön für Ungerechti­gkeit sorgen. Wer eine dieser Karten ausspielt darf sofort eine beliebige unbesetzte Meereskart­e aus dem Rundkurs entfernen. Das kann einem Nachhinken­den dazu verhelfen, aufzuschli­eßen. Dem Ersten jedoch kann es den Weg verkürzen, den Letzten einzuholen, was das Spiel beendet. Fazit: Ein ganz nett aufgepeppt­es Stichspiel.

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