Tief in die See stechen
Kanaloa ist einer der vier hawaiianischen Götter, die schon auf der Welt waren, ehe die Welt erschaffen wurde. Besagter Kanaloa hat es wohl manchem Spieleautor angetan. Mit diesem Namen war schon vor zwei Jahrzehnten ein Südseespiel auf dem Markt, allerdings von einem anderen Autor. Neuerdings gibt es ein Stichspiel mit diesem Titel.
Was ein Stichspiel ist, ist ja wohl ziemlich klar: Angespielte Farbe muss bedient werden. Wer das nicht kann, darf irgendwas abwerfen. Den Stich macht der höchste Wert, es sei denn, eine Trumpffarbe wird gespielt. Bei mehreren Trümpfen gewinnt wieder der höchste Wert. Bei Kanaloa gibt es auch noch den Supertrumpf, eben einen Kanaloa. Bei mehreren Kanaloen – ob das wohl der richtige Plural für einen Gott ist, den es nur einmal gibt? – sticht der, der als letzter ausgespielt wurde. So weit, so herkömmlich.
Angereichert wurde der Ablauf durch einen Rundkurs. Den bilden Meereskarten in jeweils zwei Farben. Jeder Spieler bekommt acht Karten. Es gibt also in jeder Runde acht Stiche. Die Farbe, auf der der vorderste Spielstein landet, bestimmt den jeweiligen Trumpf. Das ist schon ganz geschickt, denn dann und wann beeinflusst das die Entscheidung, einen Stich mit dem Kanaloa zu erzwingen oder auch gezielt darauf zu verzichten.
Zwei Krakenkarten können ganz schön für Ungerechtigkeit sorgen. Wer eine dieser Karten ausspielt darf sofort eine beliebige unbesetzte Meereskarte aus dem Rundkurs entfernen. Das kann einem Nachhinkenden dazu verhelfen, aufzuschließen. Dem Ersten jedoch kann es den Weg verkürzen, den Letzten einzuholen, was das Spiel beendet. Fazit: Ein ganz nett aufgepepptes Stichspiel.