Nordwest-Zeitung

Betrüger stiehlt Gold im Wert von 80 000 Euro

Rentnerin übergibt Barren und Münzen im Wert von 80 000 Euro

- Von Wolfgang Alexander Meyer

Oldenburg/am – Goldbarren und -münzen im Wert von rund 80 000 Euro hat ein Trickbetrü­ger bei einer 85 Jahre alten Frau aus Oldenburg erbeutet. Wie die echte Polizei jetzt mitteilte, habe die Rentnerin am Freitag einen Anruf von einem falschen Polizisten erhalten. Der habe berichtet, dass ein Einbruch in ihr Haus am Quellenweg geplant sei, und forderte die Frau auf, ihre Wertgegens­tände in einen Beutel zu packen und vor die Tür zu legen, damit ein Beamter ein Foto der Wertsachen machen könne.

Den Beutel mit dem Gold der 85-Jährigen habe einige Zeit später ein Mann abgeholt. Er wird als etwa 30 Jahre alt, schlank und circa 1,80 Meter groß beschriebe­n und soll eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen haben. Der Mann sei daraufhin in einen Kleinwagen mit Delmenhors­ter Kennzeiche­n (DEL) gestiegen und geflüchtet.

Erst die Angehörige­n der Rentnerin hätten nach der Tat die echte Polizei verständig­t, die unter 0441/790 41 15 Hinweise entgegenni­mmt.

Oldenburg – Die Masche ist nicht neu, funktionie­r jedoch immer wieder: Wenn Diebe sich als Polizisten ausgeben, vertrauen viele Menschen den Angaben der Betrüger und gehen ihnen auf den Leim. So wie eine 85-jährige Oldenburge­rin, die am vergangene­n Wochenende Gold im Wert von rund 80000 Euro an falsche Polizisten übergeben hat.

Laut Angaben der (echten) Polizei habe sich am vergangene­n Freitagnac­hmittag gegen 13.30 Uhr ein unbekannte­r Anrufer bei der Frau gemeldet und sich als Polizeibea­mter ausgegeben. Der Mann habe in dem Gespräch geschilder­t, dass eine Gruppe von Tätern einen Einbruch in das Haus der Rentnerin am Quellenweg plane. Aus diesem Grund solle die Frau in ihrem Haus bleiben und ihre Wertsachen überprüfen.

Im weiteren Verlauf des Telefonats habe der falsche Polizist dann erfahren, dass die 85-Jährige Goldbarren und Münzen in ihrem Haus aufbewahre. Daraufhin habe der Mann, der auf die Rentnerin souverän und kompetent wirkte, die Frau aufgeforde­rt, die Wertsachen in einen Beutel vor dem Haus zu deponie

ren, damit die Polizei ein Foto der Gegenständ­e anfertigen könne.

Dieser Aufforderu­ng sei die Rentnerin dann auch nachgekomm­en. Ein etwa 30 Jahre alter, 180 cm großer und schlanker Mann sei daraufhin gegen 15 Uhr vor der Haustür erschienen und habe den Beutel mitgenomme­n. Er soll mit einem hellen Hemd und Jeans bekleidet gewesen sein. Vor dem Gesicht habe er eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen.

Mit der Beute sei der Mann dann in einen dunklen Kleinwagen mit Delmenhors­ter Kennzeiche­n (DEL) gestiegen und geflüchtet. Erst kurz nach der Tat benachrich­tigten Angehörige der 85-Jährigen die Polizei. Die Ermittler gehen laut Angaben der Polizei derzeit von einem Schaden in Höhe von etwa 80 000 Euro aus.

Wie die Polizei weiter mitteilt, hat es am vergangene­n Wochenende zahlreiche weitere Betrugsver­suche per Telefon von falschen Polizisten gegeben. Mehr als 30 Hinweise seien bei den Dienststel­len eingegange­n. In diesen Fällen sei es aber nicht zu Diebstähle­n gekommen. Die angerufene­n Personen hätten erkannt, dass es sich um Betrugsver­suche gehandelt habe und die Gespräche beendet.

„Die Täter sind sehr kreativ, wenn es darum geht, ihren Gesprächsp­artnern am Telefon eine glaubwürdi­ge Geschichte zu präsentier­en“, berichtet Polizeispr­echer Stephan Klatte. Misstrauis­che Personen würden auch zu weiteren Gesprächsp­artnern verbunden. „Da meldet sich dann zum Beispiel ein vermeintli­cher Staatsanwa­lt oder Richter, der die Angaben der falschen Polizisten bestätigt“, berichtet Klatte weiter.

So ein Gespräch sei aber auf jeden Fall ein Betrugsver­such, denn echte Polizeibea­mte würden Bürger nie über ihre Wertsachen ausfragen oder diese in Verwahrung nehmen.

 ?? Symbolbild: Sven Hoppe/DPA ?? Ein schöner Anblick: Goldbarren wie auf diesem Bild sind eine Form der Geldanlage. Eine Rentnerin aus Oldenburg hat am vergangene­n Freitag ihre Goldvorrät­e im Wert von 80 000 Euro einem falschen Polizisten ausgehändi­gt.
Symbolbild: Sven Hoppe/DPA Ein schöner Anblick: Goldbarren wie auf diesem Bild sind eine Form der Geldanlage. Eine Rentnerin aus Oldenburg hat am vergangene­n Freitag ihre Goldvorrät­e im Wert von 80 000 Euro einem falschen Polizisten ausgehändi­gt.
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