Nordwest-Zeitung

Steine wurden umgesetzt

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Oldenburg/lr – Nach der Umstellung auf das metrische System wurden die Entfernung­en in Kilometer gemessen. Die Meilenstei­ne im Oldenburge­r Land mussten umgesetzt werden. Ab 1874 standen die Meilenstei­ne in einer Entfernung von fünf Kilometern zueinander. Hier in Auszügen die Stellungna­hme der Wege- und Wasserbau-Direction vom September 1873:

„[…] Die Inschrift zeigt die Entfernung von den vorwärts, die auf den letzteren die Entfernung von den rückwerts belegenen Städten und Ortschafte­n. Um diese Steine passend wieder verwenden zu können, dürfte es sich empfehlen, dieselben, so weit der Vorrath reicht, je beim 5ten, 10ten, 15ten pp Kilometer vom Anfangspun­kte der Chausseen aufzustell­en. Die überzählig­en auf den älteren Chausseen werden dann nach den neueren Chausseen, auf denen bisher keine Meilenstei­ne vorhanden waren, zu transporti­eren sein. […]“

Der Schlosstur­m in Oldenburg blieb auch Nullpunkt für die Kilometrie­rung. Neue Strecken, die Oldenburg nicht berührten, erhielten vorzugswei­se Kirchtürme als Nullpunkt, wo das nicht passte, waren es dann auch schon mal Straßenkre­uzungen /-einmündung­en.

Spätestens mit der Umsetzung auf die neuen Abstände, wurden die Steine dann auch nicht mehr ebenerdig aufgestell­t. Sie wurden jetzt ca. 35 Zentimeter in den Untergrund „versenkt“, was der Standfesti­gkeit sehr zugute kam.

Die Meilenstei­ne von 1821 dienten also fortan in Fünf-Kilomeer-Abständen als Kilometers­teine, bis sie ab 2007 durch Stationsze­ichen – GPS-kompatibel – ersetzt wurden.

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