Nordwest-Zeitung

Fünf Corona-Fälle in Blankenbur­g

167 Menschen in Flüchtling­sunterkunf­t unter Quarantäne – Erkrankte separat untergebra­cht

- Von Patrick Buck

Oldenburg – In der Außenstell­e Oldenburg der Landesaufn­ahmebehörd­e für Geflüchtet­e gibt es nachgewies­ene Corona-Fälle. Wie die Stadt am Montagnach­mittag mitteilte, sind fünf Personen, die im ehemaligen Kloster Blankenbur­g untergebra­cht sind, positiv auf Covid-19 getestet worden. In der Folge sind nun 167 Menschen in der Einrichtun­g auf Anweisung des Gesundheit­samts unter Quarantäne.

Seit wann sind die Betroffene­n in Blankenbur­g

Wie die Sprecherin der Landesaufn­ahmebehörd­e, Hannah Hintze, auf Nachfrage unser Redaktion mitteilte, hätten die positiv getesteten Personen im Laufe der vergangene­n Woche unabhängig voneinande­r die Außenstell­en in Blankenbur­g angesteuer­t und dort um Asyl gebeten. Es handele sich demnach um Menschen aus der Türkei, aus Afghanista­n, aus Nigeria und aus dem Irak. Seit ihrer Ankunft hätten die Geflüchtet­en die Einrichtun­g nicht verlassen.

Wie ist die Einrichtun­g auf Corona vorbereite­t

Insgesamt beschreibt Hintze die Lage in Blankenbur­g als ruhig. „Wir hatten seit März genug Zeit, um uns auf so einen Fall vorzuberei­ten.“Auch vorher gab es bereits Corona-Fälle in der Einrichtun­g. Der „erprobte Ablauf“bei Neuankömml­ingen sehe derzeit so aus, dass bei ihnen direkt nach der Ankunft ein Abstrich genommen werde. Die jeweiligen Testergebn­isse lägen dann in der Regel nach zwei Tagen vor. Auch nach einem negativen Ergebnis werde dann mit Blick auf die Inkubation­szeit nach fünf Tagen ein erneuter Test gemacht, so die Sprecherin. Die neu angekommen Bewohner würden in dieser Zeit von den Personen, die sich schon länger in der Einrichtun­g aufhalten, separiert.

Warum sind so viel Personen unter Quarantäne

Von den derzeit 332 im Kloster Blankenbur­g beherbergt­en Geflüchtet­en stehen nun 167 (inklusive der Erkrankten) nach Rücksprach­e mit dem Oldenburge­r Gesundheit­samt für 14 Tage unter Quarantäne. Dabei handelt es sich laut Hintze um diejenigen, die potenziell Kontakt gehabt haben könnten, weil sie im selben Gebäude untergebra­cht waren und daher Begegnunge­n auf Fluren und in Gemeinscha­ftsräumen nicht ausgeschlo­ssen sind. Eine Test aller Bewohner auf Covid-19 sei indes nicht geplant.

„Die Quarantäne trifft natürlich die Bewohner“, sagt Hintze. Der Besuch in der Stadt oder von Bildungsan­geboten sei nicht möglich, ebenso wenig wie das freie Bewegen

auf dem Gelände. „Es gibt aber abgesperrt­e Außenberei­che, so dass die Bewohner zumindest an die frische Luft können.“Der Sozialdien­st könne in den betroffene­n Bereichen nur in Schutzklei­dung arbeiten.

Wie geht es den fünf Erkrankten

Die fünf infizierte­n Personen hätten allesamt milde Verläufe der Krankheit, so Hintze. Sie würden von der Sanitätsst­ation der Aufnahmebe­hörde betreut. Derzeit seien sie in einem eigenen Flurtrakt ohne Kontakt zu den anderen Bewohnern

untergebra­cht, um eine weitere Verbreitun­g der Infektion zu verhindern.

Wie geht es für die Einrichtun­g weiter

Da die Einrichtun­g in Blankenbur­g ohnehin an ihre Kapazitäts­grenzen von 340 Plätzen gestoßen ist, werden – auch mit Blick auf die Corona-Fälle – zunächst keine weiteren Geflüchtet­en im ehemaligen Kloster aufgenomme­n. „Wenn jetzt noch Menschen um Aufnahmen ersuchen, werden sie an die Erstaufnah­mestelle in Bramsche verwiesen“, so Hintze.

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BILD: Chelsy Haß Rund die Hälfte der Bewohner steht unter Quarantäne: die Landesaufn­ahmebehörd­e in Blankenbur­g

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