Fünf Corona-Fälle in Blankenburg
167 Menschen in Flüchtlingsunterkunft unter Quarantäne – Erkrankte separat untergebracht
Oldenburg – In der Außenstelle Oldenburg der Landesaufnahmebehörde für Geflüchtete gibt es nachgewiesene Corona-Fälle. Wie die Stadt am Montagnachmittag mitteilte, sind fünf Personen, die im ehemaligen Kloster Blankenburg untergebracht sind, positiv auf Covid-19 getestet worden. In der Folge sind nun 167 Menschen in der Einrichtung auf Anweisung des Gesundheitsamts unter Quarantäne.
Seit wann sind die Betroffenen in Blankenburg
Wie die Sprecherin der Landesaufnahmebehörde, Hannah Hintze, auf Nachfrage unser Redaktion mitteilte, hätten die positiv getesteten Personen im Laufe der vergangenen Woche unabhängig voneinander die Außenstellen in Blankenburg angesteuert und dort um Asyl gebeten. Es handele sich demnach um Menschen aus der Türkei, aus Afghanistan, aus Nigeria und aus dem Irak. Seit ihrer Ankunft hätten die Geflüchteten die Einrichtung nicht verlassen.
Wie ist die Einrichtung auf Corona vorbereitet
Insgesamt beschreibt Hintze die Lage in Blankenburg als ruhig. „Wir hatten seit März genug Zeit, um uns auf so einen Fall vorzubereiten.“Auch vorher gab es bereits Corona-Fälle in der Einrichtung. Der „erprobte Ablauf“bei Neuankömmlingen sehe derzeit so aus, dass bei ihnen direkt nach der Ankunft ein Abstrich genommen werde. Die jeweiligen Testergebnisse lägen dann in der Regel nach zwei Tagen vor. Auch nach einem negativen Ergebnis werde dann mit Blick auf die Inkubationszeit nach fünf Tagen ein erneuter Test gemacht, so die Sprecherin. Die neu angekommen Bewohner würden in dieser Zeit von den Personen, die sich schon länger in der Einrichtung aufhalten, separiert.
Warum sind so viel Personen unter Quarantäne
Von den derzeit 332 im Kloster Blankenburg beherbergten Geflüchteten stehen nun 167 (inklusive der Erkrankten) nach Rücksprache mit dem Oldenburger Gesundheitsamt für 14 Tage unter Quarantäne. Dabei handelt es sich laut Hintze um diejenigen, die potenziell Kontakt gehabt haben könnten, weil sie im selben Gebäude untergebracht waren und daher Begegnungen auf Fluren und in Gemeinschaftsräumen nicht ausgeschlossen sind. Eine Test aller Bewohner auf Covid-19 sei indes nicht geplant.
„Die Quarantäne trifft natürlich die Bewohner“, sagt Hintze. Der Besuch in der Stadt oder von Bildungsangeboten sei nicht möglich, ebenso wenig wie das freie Bewegen
auf dem Gelände. „Es gibt aber abgesperrte Außenbereiche, so dass die Bewohner zumindest an die frische Luft können.“Der Sozialdienst könne in den betroffenen Bereichen nur in Schutzkleidung arbeiten.
Wie geht es den fünf Erkrankten
Die fünf infizierten Personen hätten allesamt milde Verläufe der Krankheit, so Hintze. Sie würden von der Sanitätsstation der Aufnahmebehörde betreut. Derzeit seien sie in einem eigenen Flurtrakt ohne Kontakt zu den anderen Bewohnern
untergebracht, um eine weitere Verbreitung der Infektion zu verhindern.
Wie geht es für die Einrichtung weiter
Da die Einrichtung in Blankenburg ohnehin an ihre Kapazitätsgrenzen von 340 Plätzen gestoßen ist, werden – auch mit Blick auf die Corona-Fälle – zunächst keine weiteren Geflüchteten im ehemaligen Kloster aufgenommen. „Wenn jetzt noch Menschen um Aufnahmen ersuchen, werden sie an die Erstaufnahmestelle in Bramsche verwiesen“, so Hintze.