Ihre Lust am Wort zeigt sich in Bildern und Objekten
Ausstellung von Werken der russischen Künstlerin Eugenia Gortchakova in Landesbibliothek
Oldenburg/lr – Die russische Künstlerin, die von 1992 bis zu ihrem Tod in Oldenburg gelebt und gearbeitet hat, wäre am 5. Oktober 70 Jahre alt geworden. Einblicke in das umfangreiche literarische Programm, mit dem sich Eugenia Gortchakova (1950-2016) während ihrer unaufhörlichen künstlerischen Tätigkeit beschäftigt hatte, bietet bis zum 14. November die Ausstellung „Die Lust am Wort“in der Landesbibliothek am Pferdemarkt.
Die Schau soll zeigen, auf welch vielfältige Weise die Künstlerin Wörter, Textstellen,
Publikationsformen und Bildnisse in ihre Werke integriert hat – vom Künstlerbuch über Dichterporträts bis hin zur statistisch-optischen Auswertung von Worthäufigkeiten. Malerei und Grafik geben den Bildern und Objekten stets Charakter. Dabei rücken die Themen „Buch“und „Meeting“ins Zentrum von Gortchakovas Arbeit – als Objekt und als Band zu Autorinnen und Autoren, die für die Künstlerin von Bedeutung waren wie u.a. Hannah Arendt und Karl Jaspers. Kurator Jürgen Weichardt habe „eine Ausstellung konzipiert, die spezifisch den imaginären Dialog mit der Bibliothek als Ort der Literatur und Speicher der Wörter spiegelt“, heißt es in der Ankündigung.
Öffnungszeiten: montags bis freitags 10 bis 17 Uhr, samstags von 9 bis 12 Uhr. Eintritt frei. Führungen nach Vereinbarung.
Eugenia Gortchakova wurde in Kirow, vormals Vjatka, geboren. Sie studierte Philologie und Kunstgeschichte an der Staatsuniversität Moskau. Ab 1980 war sie in der Kunstvermittlung an der Zentralen Ausstellungshalle in Moskau tätig. Als Künstlerin hatte sie bis 1991 zehn Einzel- und Gruppenausstellungen in Moskau. Die Perestroika ermöglichte ihr ab 1990 den erleichterten Besuch des westlichen Auslands. So erhielt Gortchakova 1991 eine Einladung, mit einer Gruppe sowjetischer Künstler einen Workshop in Leerdam (NL) zu besuchen. Daran schloss sich ein Stipendium in Paris an. Sie kehrte zunächst nicht nach Moskau zurück, sondern erhielt 1992 ein Atelier und erste Ausstellungen in Oldenburg. 1995 erhielt Eugenia Gortchakova die deutsche Staatsangehörigkeit.