Hilfe ist für ihn Frage der Menschlichkeit
Hans-Christian Petersen über die Ziele der Seebrücke Oldenburg
Oldenburg – Menschen auf dem Mittelmeer sterben zu lassen oder unter katastrophalen Umständen in Lagern einzupferchen spricht für die Mitglieder der Seebrücke gegen jegliche Humanität. Sie kämpfen für ein offenes Europa, mehr Solidarität und sichere Häfen. Diesem Kampf hat sich auch der Oldenburger HansChristian Petersen verschrieben. Er ist seit 2018 Mitglied in der Oldenburger Lokalgruppe der Seebrücke.
„Ich habe damals an der ersten großen Demo hier in Oldenburg teilgenommen. Das war für mich der Anstoß, danach wollte ich mich aktiv engagieren“, erzählt er. Der Wunsch an der verheerenden Situation der Flüchtlinge etwas zu verändern, war und ist groß.
Frustration gehört dazu
Dass sich die Stadt Oldenburg 2018 als sicherer Hafen für Geflüchtete deklariert hat, sei auch der Arbeit der Seebrücke zu verdanken. „Nun hat sich unsere Stadt sogar bereit erklärt, Flüchtlinge aus Griechenland aufzunehmen, aber das Innenministerium macht uns einen Strich durch die
Hans-Christian Petersen engagiert sich bei der Seebrücke Oldenburg. Er möchte etwas an der verheerenden Situation für geflüchtete Menschen ändern.
Rechnung“, sagt er. Das sei frustrierend, aber dieses Gefühl sei Bestandteil seiner ehrenamtlichen Arbeit.
Mit Mahnwachen, Kundgebungen, Demonstrationen, Kooperationen mit Kirche,
Universität und Schulen versucht die Seebrücke Oldenburg auf das Thema aufmerksam zu machen. Auch die aktive Teilnahme an der Kommunalpolitik ist Bestandteil ihrer Arbeit.
Seine drei kleinen Kinder wissen im Groben, was der Papa so treibt, wenn er unterwegs ist. „Wir reden viel mit ihnen über das Thema und sie verstehen, dass Menschen aus anderen Ländern aufgrund
„Warum fliehen diese Menschen überhaupt? Und sind die Zahlen wirklich das Problem?“, diese Fragen sollte sich laut Hans-Christian Petersen jeder stellen. „Ich verstehe, dass hinter den Widerständen auch reale Ängste stecken“, sagt er. Aber Menschen ertrinken zu lassen, könne nicht das Resultat sein.
„Wir müssen weg von den Zahlen und hin zum einzelnen Menschen“, sagt Hans-Christian Petersen. Die Gesellschaft müsse Einzelschicksale betrachten, über konkrete Beispiele sprechen und Hintergründe der Problematik beleuchten. „Das alles ist keine Frage der politischen Einstellung, sondern der Menschlichkeit.“
Bewegend: Der Film „Winterreise“mit Bruno Ganz läuft im Casablanca.