Zusatzschild erinnert an Gertrud Bäumer
Oldenburger Bürgerstiftung enthüllt Hinweistafel – Weggefährtin von Helene Lange
Eversten/lr – Wer war Gertrud Bäumer, nach der in Eversten ein Weg benannt ist, der von der Helene-Lange-Straße abgeht? Ein Zusatzschild klärt darüber nun auf: Die Oldenburger Bürgerstiftung enthüllte es im Rahmen ihres Projektes „Bildung im Vorübergehen“.
Dietmar Schütz, Vorsitzender der Bürgerstiftung, und die Ehrengäste verrieten, was es mit der Weggefährtin Helene Langes auf sich hat. Lange selbst wurde am 9. April 1848 in Oldenburg geboren. Schon früh erkannte sie, dass es für Frauen kaum Bildungs- und Berufschancen gab. Dennoch gelang es ihr gegen diverse Widerstände 1871 ihr Lehrerinnenexamen in Berlin zu bestehen. Durch ihre eigenen Erfahrungen bezüglich Bildung und Beruf für Frauen engagierte sie sich ab Mitte der 1880er Jahre in der bürgerlichen Frauenbewegung. Sie war im Vorstand des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins und Vorsitzende des Deutschen Lehrerinnenvereins. Im Laufe dieser Tätigkeit lernte sie Gertrud Bäumer kennen. Bäumer war am 12. September 1873 in Hohenlimburg geboren worden. Sie absolvierte das Lehrerinnenseminar in Magdeburg, unterrichtete an Volksschulen in Halberstadt, Kamen und Magdeburg. Durch ihren Kontakt mit dem Allgemeinen Deutschen Lehrerinnenverein lernte sie Helene Lange kennen, die Vorsitzende dieses Vereins war. Ihr Studium an der Berliner Universität in Theologie, Germanistik,
Enthüllung: Dietmar Schütz zog das Tuch vom Zusatzschild des Gertrud-Bäumer-Wegs in Eversten, die von der Helene-LangeStraße abgeht.
Dauerausstellungen „Moor“, „Geest“, „Küste und Marsch“, „Die Hunte: Ein Fluss durch norddeutsche Landschaften“, „Edle Steine und Minerale“; internationale Wanderausstellung „Die dünne Haut der Erde – Unsere Böden“
Meike Dismer – Vergänglichkeit im Augenblick, Malerei mit Eitempera
Philologie und Nationalokonomie finanzierte sie sich selbst und promovierte 1904 über Goethes Satyros.
1898 erkrankte Helene Lange an einer Augenkrankheit und nahm gerne das Angebot Gertrud Bäumers an, ihre Assistentin zu werden. Lange erkannte das geistige Potenzial der jungen Gertrud Bäumer und wollte sie zu ihrer Nachfolgerin aufbauen. Rasch entstand eine enge Freundschaft, die sich zu einer Lebensgemeinschaft entwickelte, die bis zu Helene Langes Tod im Jahr 1930 währte.
Beide Frauen engagierten
sich politisch für die Frauenbewegung in Volksparteien und gaben das Handbuch der Frauenbewegung heraus, außerdem die Zeitschrift „Die Frau“. Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte Helene Lange zu den Mitbegründerinnen der Deutschen Demokratischen Partei (DDP). Lange erhielt 1928 die Ehrenbürgerschaft der Stadt Oldenburg. Sie starb am 13. Mai 1930 in Berlin. Gertrud Bäumer sah sich in der Zeit des Nationalsozialismus zu Kompromissen veranlasst, die für die Mitstreiterinnen in der Frauenbewegung nicht tragbar waren. Sie versuchte
Frauenrechtlerin: Lange
Helene
noch, sich am Wiederaufbau der Frauenbewegung zu beteiligen, kam aber durch ihr Verhalten während des Nationalsozialismus
Frauenrechtlerin: Bäumer.
Gertrud
„Leben und Werk von Horst Janssen“, Zeichnung, Druckgrafik; Sonderausstellung „Das kann nur Zeichnung! – Werke von Beethoven bis Pinterest“, Zeichnung
nicht mehr zum Zuge. Sie starb am 25. März 1954 in Bethel und ist dort auf dem Friedhof begraben.
Galerie
„Alte Meister“;
Galerie „Neue Meister“, Kabinettschau „Paul Müller-Kaempff – Zeichnungen aus dem Oldenburger Land“, Skizzen, Malerei, Farbstiftzeichnung, Sonderausstellung „Die Vier Unvergesslichen – Das Zarenhaus und der Oldenburger Hof in der Zeit von Lavater und Tischbein“, Malerei;
„Abteilung Kunstgewerbe und Design“, Objekte; „Katharina Albers (diesjährige Preisträgerin des Förderpreises Malerei der Kulturstiftung Öffentliche Oldenburg)“, Lithografie