Perspektive für junge Flüchtlinge
Edeka Husmann bildet Jugendliche aus dem Nahen Osten aus
Im Porträt: Ehemalige Patienten der Langzeitpsychiatrie Kloster Blankenburg als Foto-Schau.
Ausbildung zur Verkäuferin im Supermarkt: Bei Edeka Husmann in Metjendorf lernen auch vier junge Flüchtlingsfrauen (vorne), ein junger Flüchtling ist in der Filiale in Ofenerdiek beschäftigt.
Ofenerdiek/Metjendorf – Tolle Aktion von Edeka Husmann: Das Unternehmen beteiligt sich an dem Projekt „1 + 2“und bildet in seinen Filialen in Metjendorf und Oldenburg fünf jugendliche Flüchtlinge zu Verkäufern aus. Die jungen Menschen stammen unter anderem aus Syrien und dem Irak. „Die Berufsschule Wechloy hat uns angesprochen, ob wir uns dem Projekt anschließen. Das haben wir gerne getan“, sagt HusmannAusbildungsleiterin Janine Wulf.
Somit freut sich das Unternehmen auf Unterstützung von der Oldenburgischen Industrieund Handelskammer, vom Verein „pro:connect“und den Berufsbildenden Schulen (BBS) Wechloy, um die Ausbildung der junge Flüchtlinge mit mehr Sprachförderung zu verzahnen.
Motivierte Jugendliche
Die Ausbildungszeit wird um ein Jahr verlängert, dafür steht die „1“im Projektnamen. Die „2“wiederum symbolisiert die zweijährigen Ausbildung zum Verkäufer beziehungsweise Verkäuferin.
Bereits im vergangenen Jahr hatte Husmann an dem Projekt teilgenommen. Damals mit weniger Auszubildenden. „Die jungen Leute sind sehr motiviert“, berichtet Janine Wulf. Sie könnten sich gut auf Deutsch verständigen. Was das Schriftliche angeht, da greift das Unternehmen den vier Frauen und dem Mann unter die Arme. Beispielsweise werde ihnen beim Führen des Berichtsheftes geholfen. „Einmal im Monat geben wir internen Unterricht.“Da gehe es dann beispielsweise um Arbeitssicherheit, Umweltschutz oder auch Warenkunde.
„Bekommt viel zurück“
Das alles sei zwar mit viel Arbeit verbunden, aber es mache auch viel Freude, sagt Janine Wulf. „Man bekommt unheimlich viel von den jungen Menschen zurück.“
Auch von der Kundschaft käme nur positive Resonanz auf das Projekt, an dem Edeka Husmann teilnimmt, so die Ausbildungsleiterin. Auch die Sprache stehe im Mittelpunkt der Ausbildung.
In der Praxis haben die jungen Leute im ersten Jahr an zwei Tagen in der Woche eine intensive Sprachförderung erhalten. An einem Tag besuchen sie die Berufsschule, und an zwei Tagen sind sie im Betrieb tätig. Im zweiten Jahr stehen je anderthalb Tage Sprachförderung und Berufsschule auf dem Programm und zwei Tage im Betrieb.
Im dritten Jahr verbringen die jungen Leute drei Tage im Betrieb und jeweils einen Tag in der Berufsschule und beim Deutschunterricht.
Rafael Heygster – Würde wahren – Porträts ehemaliger Patient*innen der Psychiatrischen Langzeitklinik Kloster Blankenburg, Fotografie