Ende 2024 soll der Krankenhaus-Neubau stehen
Belegschaft befürchtet Auswirkungen von Personal-Querelen auf Klinik-Neubau
Wilhelmshaven/ga – Die Geschäfte im Klinikum Wilhelmshaven führt derzeit Oliver Leinert. Der Architekt und ehemalige Stadtbaurat war bislang als Geschäftsführer nur für den geplanten Klinikum-Neubau zuständig. Jetzt ist er zumindest interimsmäßig auch für die betriebswirtschaftlichen Belange des Hauses verantwortlich. Keine leichte Aufgabe, steuert das – wie andere Kliniken auch – von Einnahmeausfällen während der Corona-Krise gebeutelte Haus im laufenden Geschäftsjahr doch auf ein Minus von über fünf Millionen Euro zu – ein Defizit, für das die Stadt Wilhelmshaven gerade stehen muss.
Vorarbeiten laufen
Im Sozialministerium in Hannover, aber auch in Teilen der Klinikum-Belegschaft, macht man sich Sorgen darüber, ob die Personal-Querelen in dem Krankenhaus Auswirkungen auf den KlinikumNeubau haben. Seit Mai 2019 liegt die Baugenehmigung vor. Die umstrittene Umstellung des Vergabeverfahrens von Generalunternehmer auf Einzelgewerk-Vergaben im vergangenen November war unter anderem mit einem schnelleren Baubeginn bis Mitte dieses Jahres begründet worden.
Derzeit laufen aber noch die Vorarbeiten – die Räumung des Baufelds und die Vorbereitungen für den Bau eines zweiten Verkehrskreisels an der Friedrich-Paffrath-Straße. Die Baupläne wurden nach neuerlichen Gesprächen mit den künftigen Nutzern im Klinikum auch auf Grundlage der Erkenntnisse aus der CoronaKrise leicht angepasst.
Über die Vergabe des ersten von rund 80 Einzelgewerken für das Ausheben und Sicherung der Baugrube soll der Aufsichtsrat dem Vernehmen nach auf seiner nächsten Sitzung beschließen. Die Hoffnung: Ende 2024 soll der Neubau stehen.
196 Millionen Euro
Die Baukosten für den Klinikum-Neubau werden aktuell auf rund 196 Millionen Euro veranschlagt, von denen 99 Millionen Euro vom Land Niedersachsen getragen werden. Mitte 2017 war von Baukosten von 171,5 Millionen Euro plus einem Risikozuschlag von 24,1 Millionen Euro die Rede. Reinhold Keil hatte die Kostensteigerungen „in Höhe von mindestens 27 Millionen Euro“in seinem Kündigungsschreiben an die Gesellschafterversammlung auf die aus seiner Sicht unnötigen Verzögerungen bis zum Baustart zurückgeführt. Wobei der Ex-Geschäftsführer dann feststellt: „Auf diese Auswirkungen hatte ich in der Vergangenheit stets hingewiesen.“