100 Tage beim HSV gefühlt wie 300 Tage
Trainer Daniel Thioune gefällt Arbeit in Hamburg „verdammt gut“
Hamburg – Für Trainer Daniel Thioune sind die ersten 100 Tage beim Fußball-Zweitligisten Hamburger SV wie im Flug vergangen. „Ich habe in Hamburg in 100 Tagen sicher sehr viel mehr als in 100 Tagen in Osnabrück erlebt. Es erleben zu dürfen, ist aber ein Privileg. Vielleicht waren es gefühlt 300 Tage“, sagte Thioune im VereinsPodcast „Pur der HSV“am Montag. „Aber diese 300 Tage fühlen sich verdammt gut an“, fügte der Nachfolger von Dieter Hecking hinzu, der an diesem Dienstag 100 Tage im Amt ist.
Eines sei ihm in der Hansestadt beim Thema HSV besonders aufgefallen, betonte Thioune. „Hier redet man überall von Tradition und Strahlkraft, ist aber im dritten Jahr in der Zweiten Liga“, sagte der Coach erstaunt. Soll heißen: Mehr Realismus, weniger Nostalgie!
Für den 46-jährigen Fußball-Lehrer geht es im Alltag nicht nur um das runde Leder. „Ich brauche andere Menschen außerhalb des Fußballs, um glücklich zu sein“, meinte er. Für seine Spieler hat er Verständnis – er kann aber auch rigoros sein. Das bekam der langzeitverletzte Innenverteidiger Ewerton zu spüren. „Ich wende lieber Energie auf für die Jungs, die an einem Strang ziehen, als für die, die mit einer Schere daneben stehen und diesen Strang abschneiden wollen“, sagte Thioune. Mit Ewerton habe er zuletzt nur noch das Nötigste besprochen. Der Brasilianer ist zum Transferschluss zum Ligarivalen Würzburger Kickers gewechselt.