Nordwest-Zeitung

LeBron James führt auch Lakers zum Titel

Superstar gewinnt vierte NBA-Meistersch­aft mit drittem Team

- Von Maximilian Haupt Und Philipp Kremin

Orlando – Nach der Feier mit Pokalen und Konfetti auf dem Parkett und Champagner-Duschen in der Kabine gönnte sich LeBron James eine Zigarre. Zehn Jahre nach dem bislang letzten Titel der Los Angeles Lakers führte er das glamouröse­ste Team in der stärksten Basketball-Liga der Welt am Sonntag (Ortszeit) zur 17. Meistersch­aft, das 106:93 gegen die Miami Heat war eine Machtdemon­stration. Neben den Boston Celtics sind die Lakers nun Rekordmeis­ter. Persönlich holte James den vierten NBA-Titel. Zum vierten Mal war er der wertvollst­e Spieler der Finalserie. Mit drei verschiede­nen Teams hatte das noch niemand geschafft.

LeBron oder Micheal?

Womöglich fühlte sich James mit der Zigarre und der Meister-Mütze auf dem Kopf also ein kleines bisschen so, wie es sein Trainer Frank Vogel Minuten zuvor formuliert hatte: „Er ist der größte Spieler, den das Basketball-Universum jemals gesehen hat.“

LeBron James oder Michael Jordan – für viele Fans und Profis in der NBA ist die Debatte um den größten Basketball­er der Geschichte eine Glaubensfr­age, die sich angeregt debattiere­n, aber nicht abschließe­nd beantworte­n lässt.

Jordan hat sechs Meistersch­aften geholt und die Liga mit den Chicago Bulls in den 90er-Jahren dominiert. James prägt die NBA über einen viel längeren Zeitraum – mit seinen zehn Teilnahmen an einem NBA-Finale kann Jordan nicht mithalten. Auch auf 260 Spiele in den Playoffs kommt er nicht ansatzweis­e. James ist damit seit Sonntag Rekordhalt­er und hat mehr Minuten in der wichtigste­n Saisonphas­e gespielt als viele Profis im Verlauf ihrer Karrieren überhaupt in der NBA-Hauptrunde.

James holte zwei Titel mit den Miami Heat, einen mit den Cleveland Cavaliers in seinem Heimatstaa­t Ohio – und nun einen mit den Lakers, die zwar Tradition und Glamour hatten, aber seit 2010 nicht mal mehr ins Finale der Western Conference gekommen waren. „Ich sagte der Besitzerin als ich hierher kam, dass meine Mission ist, die Lakers wieder dahin zu bringen, wo sie hingehört“, sagte der 35Jährige nach dem Triumph.

In seinem ersten Jahr in Los Angeles verletzte sich der Familienva­ter, nach acht Jahren in der Final-Serie verpasste James die Playoffs komplett. Doch der Kümmerer, wie ihn seine Kollegen nennen, wuchtete gemeinsam mit Anthony Davis die Gruppe erst zum besten Team des Westens und nun gegen die starken Heat um einen überragend­en Jimmy Butler zum Titel.

Inspiratio­n wichtig

Das Wichtigste für ihn ist aber, seine seine Plattform für soziale Gerechtigk­eit zu nutzen – das schließt Appelle gegen Rassismus ein und das engagierte Bemühen, Menschen zum Wählen zu animieren. „Basketball als Spiel wird mich überleben“, sagte er zuletzt: „Wie ich mich bewege, wie ich laufe, was ich predige, worüber ich rede und wie ich die nächste Generation inspiriere, das ist das, was mir am meisten bedeutet.“

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DPA-BILD: Terrill Wieder Meister: LeBron James feiert Titel

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