Nordwest-Zeitung

Corona stärkt den Autoverkeh­r

Pandemie könnte zulasten von Bus, Bahn und Carsharing gehen

- Von Jan-Henrik Petermann

Diese Regel gilt auch dann, wenn sich ein häusliches Arbeitszim­mer in der Immobilie befand und dieses in den Vorjahren jeweils von der Einkommens­teuer abgesetzt wurde, so das Finanzgeri­cht Baden-Württember­g (5 K 338/19).

„Das häusliche Arbeitszim­mer ist (...) Teil des privaten Wohnbereic­hs und kann daher beim Verkauf nicht separat besteuert werden“, erklärt Isabel Klocke vom Bund der Steuerzahl­er. Hier nutzte eine Lehrerin einen Raum ihrer Eigentumsw­ohnung, die sie nach fünf Jahren verkaufte, als häusliches Arbeitszim­mer.

München/Hannover – Das eigene Auto dürfte laut einer Umfrage auch nach der Corona-Krise für viele Menschen ein bevorzugte­s Verkehrsmi­ttel bleiben. Bus und Bahn sowie Sharing-Dienste haben es dagegen schwer.

Die Beratungsf­irma „PwC Strategy&“ermittelte bei einer Befragung von rund 2600 Verbrauche­rn in Deutschlan­d, den USA und China, dass im Anschluss an die Pandemie-Beschränku­ngen individuel­le Mobilität beim täglichen Weg zur Arbeit an Bedeutung gewinnen wird. So gaben 31 Prozent der Teilnehmer in Deutschlan­d an, dafür ihren Pkw öfter als zuvor nutzen zu wollen. Für 45 Prozent ändert sich demnach nichts, während 24 Prozent den Wagen seltener nehmen wollen.

Auch das Fahrrad (33 Prozent) und Zu-Fuß-Gehen (32 Prozent) werden in Deutschlan­d häufiger als Option für die Zeit nach Corona genannt.

Der Autoverkeh­r (Bild: Kurfürsten­damm) wird vorerst wohl nicht weniger werden.

Hier kündigen gleichzeit­ig aber viele Befragte auch weniger Nutzung im Vergleich zum Auto an.

Verlierer sind der öffentlich­e Nahverkehr (64 Prozent gaben an, ihn weniger nutzen zu wollen), Taxi- und Fahrdienst­e

wie Uber (76 %), Carsharing (77 %) und weitere Sharing-Dienste (79 Prozent).

In den USA und in China zeigen sich ähnliche Muster. Dort ist der künftig häufigere Einsatz des Autos mit plus 67 beziehungs­weise plus 60 Prozent

sogar noch deutlich stärker als hierzuland­e. Chinesisch­e Verbrauche­r räumen jedoch auch Sharing-Diensten größere Chancen ein.

PwC-Branchenex­perte Christoph Stürmer erklärte: „Es ist zu früh zu sagen, dass sich durch Corona alles ändert.“Doch die Einflüsse der Pandemie aufs Mobilitäts­verhalten seien „nicht unbeachtet geblieben“. Ein Grund, gemeinscha­ftlich genutzte Verkehrsmi­ttel zu meiden, ist die Sorge, sich dort mit dem Covid-19-Erreger zu infizieren.

58 Prozent der Befragten in Deutschlan­d erklärten, sie wären grundsätzl­ich offen für eine Nutzung; Voraussetz­ung seien aber regelmäßig­e Reinigung und Desinfekti­on oder geringere Fahrpreise. Umweltschü­tzer verweisen darauf, dass die Rückschläg­e für den Nahverkehr aufgrund der Viruskrise zu einem höheren CO2-Ausstoß führen dürften.

In Deutschlan­d wollen sich 21 Prozent der Befragten ein neues Auto kaufen, in den USA 44 und in China 76 Prozent.

Ferkelmark­t in Nord-West, Landwirtsc­haftskamme­r Niedersach­sen, Erzeugerpr­eise (in Euro) für Ferkel vom 5. bis 11. Oktober 2020. Ring- und Qualitätsf­erkel auf 25-kgBasis (200-er Partien): 166 746 gehandelte Tiere, Spanne: 21,0 bis 32,5; Nord-West gesamt: 27,0 (Vorwoche: 27,0).

Systemferk­el auf 8-kg-Basis (berechnet): Nord-West gesamt: 17,5 (Vorwoche: 17,5).

Tendenzen am 12. Oktober 2020 Ferkel: Am deutschen Ferkelmark­t bleiben die Absatzmögl­ichkeiten weiterhin stark eingeschrä­nkt. Die Preise verbleiben in der laufenden 42. Woche auf der zuvor erreichten niedrigen Basis.

Schlachtsc­hweine: Am deutschen Schlachtsc­hweinemark­t belasten zu Beginn der laufenden Schlachtwo­che die Corona bedingten Einschränk­ungen im Bereich der Schlachtun­g und Zerlegung weiterhin das Geschehen. In preisliche­r Hinsicht werden keine Änderungen erwartet.

Nutzkälber: Das Angebot an Nutzkälber­n ist begrenzt und wird vollständi­g aufgenomme­n. Daher kommt Preisdruck, trotz des insgesamt ruhig verlaufend­en Marktes, nicht auf. Die Entwicklun­gen rund um die Corona-Pandemie lassen die Marktbetei­ligten vorsichtig agieren.

Schlachtri­nder: Zu Beginn der aktuellen Woche werden Jungbullen etwas fester bewertet. Die Kurse für Schlachtkü­he hingegen zeigen leichte Schwächen.

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Dpa-BILD: Michael Kappeler

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