Jetzt aber aufpassen
Installation von Photovoltaik-Anlagen im vergangenen Jahrzehnt: Solarmodule auf einem Dach in Brandenburg
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Weiter EEG-Umlage
Kritisiert werden vor allem die Pläne, selbst genutzten Solarstrom weiterhin mit der EEGUmlage zu belegen – die Rede ist von einer „Sonnensteuer“. Dies verstoße gegen eine EURichtlinie zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen, wie aus dem Gutachten einer auf Energierecht spezialisierten Berliner Anwaltskanzlei im Auftrag des Verbandes hervorgeht.
Die „Sonnensteuer“zähle zu den größten Hürden für den Weiterbetrieb von einigen Hunderttausend Solarstromanlagen, die nach 20 Jahren aus der Solarförderung fallen, so Körnig. Sie behindere die Nachrüstung alter Solarstromanlagen mit Batteriespeichern, E-Tankstellen und Wärmepumpen sowie die Errichtung neuer Solarstromanlagen. Die EEG-Umlage sei nicht zur finanziellen Belastung derer eingeführt worden, die in Photovoltaik investieren und
selbst erzeugten Solarstrom auch selbst nutzen wollten.
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Kritik von DIHK
Kritik kam auch von der IHKVereinigung DIHK. Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Achim Dercks erklärte: „Unternehmen möchten selbst grünen Strom erzeugen und nutzen und somit unmittelbar die Energiewende mitgestalten. Der Wirtschaft sollten dabei keine Steine in den Weg gelegt werden.“
Rüdiger zu Klampen zur Produktion von Ökostrom
Der Aufbau der Ökostromproduktion in Deutschland ist eine Erfolgsstory. Deutschland war vor Jahrzehnten mutig vorausgegangen. Dafür wurde aus Verbrauchersicht ein hoher Preis gezahlt, das ist schon richtig. Aber wir haben ganz klar den richtigen Weg in die Zukunft eingeschlagen.
Nun wird künftig aber noch viel mehr Ökostrom benötigt als bisher. Er soll ja schon bald auch für eine riesige Zahl von Autos genutzt werden – und auch für die Produktion von grünem Wasserstoff. Und eines Tages sollte auch die Heizung mit Strom laufen.
Um auch nur den Hauch einer Chance zu haben, solche Ziele zu erreichen, dürfen jetzt keine Fehler bei den Rahmenbedingungen für Erneuerbare Energien gemacht werden. Dazu gehört auch: Wer seine alten Anlagen weiterbetreiben will, wenn sie aus der üppigen Förderung nach dem bisherigen Regelwerk „EEG“herausfallen, dem sollte es leicht gemacht werden, auch bei Solarstrom. Sonst werden viele Kapazitäten „vom Netz“gehen.
Klar ist aber auch: Die Bürger müssen beim Strompreis entlastet werden. Nun wird es wohl für den Staat teuer.
@ Den Autor erreichen Sie unter zu.klampen@infoautor.de