Wo der Roboter das Auto einparkt
Versuch am Flughafen Stuttgart
Will eine Frau aus ihrem am Straßenrand geparkten Auto aussteigen, so muss sie dabei insbesondere „das Vorrecht des fließenden Verkehrs mit höchster Vorsicht beachten“. Auf der anderen Seite müssen die Vorbeifahrenden einen Sicherheitsabstand einhalten, der je nach den konkreten Umständen variiert. Hat ein Vorbeifahrender lediglich einen Abstand von 30 bis 35 Zentimeter eingehalten, ohne dass es sich um ein enge Stelle handelte oder Verkehr entgegenkam, so ist der Abstand zu gering gewählt. Das Mitverschulden liegt zu einem Drittel beim Passierenden (AmG Frankenthal, 3c C 61/19).
Stuttgart – Hochmoderne Autos sollen am Stuttgarter Flughafen bald ohne menschliche Überwachung vollautomatisiert durch ein Parkhaus bis zum Stellplatz rollen können. Entsprechende Pläne stellten der Technologiekonzern Bosch, der Autobauer Daimler und der Parkhausbetreiber Apcoa am Montag in Stuttgart vor.
Ein Mensch im Auto oder in der Nähe des Fahrzeugs sei dank technischer Fortschritte dort künftig nicht mehr für Parkmanöver von entsprechend modern ausgerüsteten Autos nötig, hieß es. Stattdessen sollen die Fahrzeuge in der Lage sein, komplett autonom durch das extra mit Kameras ausgerüstete Parkhaus am Airport
zu navigieren – womöglich über mehrere Parkhausebenen hinweg und sogar bei Gegenverkehr.
Damit das „Automated Valet Parking“im Alltag Anwendung finden kann, braucht es aber noch eine Behördengenehmigung. Eine Bosch-Sprecherin nannte auf Anfrage keinen Zeitpunkt, bis wann damit zu rechnen sei.
Szenarien, wonach im Falle einer solchen Genehmigung gleich Dutzende Autos autonom und fahrerlos im Flughafen-Parkhaus herumkurven, sind vorerst unwahrscheinlich. Denn bisher hat allein die künftige neue S-Klasse von Mercedes die nötige Technik an Bord, um per SmartphoneBefehl fahrerlos zu einem reservierten Stellplatz zu rollen. Aber es sollen mehr werden.