Corona-Gipfel vereinbart schärfere Regeln
Kanzlerin kritisiert Ergebnis als „nicht hart genug“um Unheil abzuwenden
Berlin – Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus haben Bund und Länder schärfere Corona-Regeln vereinbart. Dazu gehören weniger Gäste bei Feiern sowie eine Sperrstunde in Hotspots.
Konkret beschlossen Bund und Länder unter anderem, dass in Regionen mit stark steigenden Corona-Zahlen private Feiern künftig generell auf maximal zehn Teilnehmer und zwei Hausstände begrenzt werden sollen. Die Begrenzung gilt bei mehr als 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche.
In Corona-Hotspots mit Inzidenzwerten von mehr als 50 sollen sich künftig nur noch maximal zehn Personen im öffentlichen Raum treffen dürfen. Und sollten die neuen Maßnahmen den Anstieg nicht zum Stillstand bringen, sollen sich nur noch bis zu fünf Personen oder die Angehörigen zweier Hausstände im öffentlichen Raum treffen dürfen.
Erweiterte Maskenpflicht
In Städten und Regionen mit stark steigenden CoronaZahlen soll außerdem die Maskenpflicht erweitert werden. Sie soll ab 35 Neuinfektionen je 100000 Einwohner in sieben Tagen auch überall da gelten, wo Menschen dichter beziehungsweise länger zusammenkommen. Außerdem soll es in Corona-Hotspots künftig generell eine Sperrstunde um 23 Uhr in der Gastronomie geben. Dies soll ab 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in einer Woche gelten.
Keine Einigung
Keinen einheitlichen Kurs soll die Runde dagegen zu den Beherbergungsverboten für Urlauber aus innerdeutschen Risikogebieten gefunden haben, hieß es am Abend.
Bundeskanzlerin Angela Merkel soll die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz massiv kritisiert haben:
Nach übereinstimmenden Angaben von Teilnehmern an der Sitzung sagte die Kanzlerin: „Die Ansagen von uns sind nicht hart genug, um das Unheil von uns abzuwenden.“Mit den nun festgelegten Maßnahmen würden Bund und Länder „in zwei Wochen eben wieder hier“sitzen. Die Grundstimmung sei, dass sich jedes Land ein kleines Schlupfloch suche. „Das ist das, was mich bekümmert.
Die Kanzlerin hatte vor dem Treffen immer wieder betont, ein erneuter Lockdown solle unbedingt verhindert werden – also ein Herunterfahren des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens wie im Frühjahr.