Alten Windrädern droht das Aus
Darum geraten dadurch die Klimaziele in Gefahr
Berlin – Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) peilt bis zum Jahresende eine Lösung für ältere Windräder an, die bald nicht mehr subventioniert und daher stillgelegt werden könnten. Sinkt die Ökostrom-Menge, könnten Klimaziele wie ein Anteil von 65 Prozent am Verbrauch aus erneuerbaren Energien bis 2030 in Gefahr geraten.
Stärkere Anlagen
Es bestehe Einigkeit darin, dass das Potenzial älterer Anlagen weiter genutzt werden solle. Ein Schwerpunkt müsse dabei auf „Repowering“liegen – also dem Ersatz alter durch neue, leistungsfähigere Anlagen. Dazu würden rechtliche Erleichterungen geprüft, sagte Altmaier. Dies könnte einen erheblichen Teil der „ausgeförderten Anlagen“betreffen. Notwendige Änderungen würden in die derzeit geplante Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes
(EEG) einfließen.
Zum 1. Januar 2021 fallen erstmals Anlagen aus der 20jährigen Förderdauer des EEG heraus. Es wird befürchtet, dass ihr wirtschaftlicher Betrieb
danach nicht mehr möglich ist – während gleichzeitig mehr erneuerbare Energie gebraucht wird, um die Klimaziele zu erreichen. Die Windkraftbranche rechnet mit einem Netto-Abbau von bis zu 16 Gigawatt Leistung bis 2025, wenn nicht gehandelt wird.
Das Bundeskabinett hatte im September eine Reform für einen schnelleren ÖkostromAusbau auf den Weg gebracht. Der Entwurf sieht vor, Ausbauziele vor allem für Windräder an Land und Solaranlagen zu erhöhen. Gleichzeitig sollen aber die Milliarden-Förderkosten verringert werden.
Bestehende Standorte
Die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Kerstin Andreae, sagte, nötig seien jetzt leichtere Prüfungen bestehender Windkraft-Standorte fürs Repowering. Auch ihr Kollege Ingbert Liebing vom Verband kommunaler Unternehmen sagte: „Oberstes Ziel sollte sein, das Repowering von ausgeförderten Windanlagen zu unterstützen, um mit neuen und leistungsfähigeren Anlagen mehr Strom an vorhandenen Standorten zu produzieren.“