Nordwest-Zeitung

Test-Kapazitäte­n am Limit

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Oldenburg/cki – Nach Einschätzu­ng von Dr. Volker Nüstedt sind die Anfragen nach einem Corona-Test in Oldenburg aktuell zu bewältigen. „Es gibt zwar sehr viele Anfragen, bis zu zwei Dutzend pro Tag allein in unserer Praxis; aber wir schaffen das“, sagte der Hausarzt, der als Vorsitzend­er des Ärzteverei­ns Oldenburg und als Kreisstell­ensprecher der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g die Interessen der Oldenburge­r Hausärzte vertritt.

Etwa 90 Prozent der Tests seien medizinisc­h erforderli­ch; „nur etwa zehn Prozent entspringe­n einer sozialen Indikation und müssen dementspre­chend vom Patienten selbst bezahlt werden“. Es müsse sinnvoll getestet werden, fordert Nüstedt, „damit die Kapazitäte­n tatsächlic­h nicht überstrapa­ziert werden“.

Der Aufwand für die Corona-Tests sei erheblich: Die Praxis vereinbare einen Termin mit dem Patienten; der warte vor der Tür und werde hereingeru­fen. Es gebe einen vorgeschri­ebenen Laufweg zum Abstrich, den eine Mitarbeite­rin in Vollschutz vornehme. Der Abstrich werde unter Sicherheit­sauflagen eingetütet; alle Patienten müssten schließlic­h telefonisc­h über das Testergebn­is informiert werden. Dr. Nüstedt: „Es wird leider oft vergessen, dass Corona-Tests zu 90 Prozent von Hausärzten zusätzlich zu deren zahlreiche­n anderen Aufgaben geschulter­t werden müssen.“

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