Diese Gruppen werden zuerst geimpft
Grippe-Impfungen sind in diesem Jahr bisher stark nachgefragt: Hier impft eine Ärztin einen Mann mit dem Impfstoff „Vaxigrip Tetra“– doch in vielen Praxen und Apotheken sind die Vorräte bereits aufgebraucht.
Wer wird nun geimpft
– und wer nicht? Wer muss eventuell erst einmal warten? Ärztinnen und Ärzte halten sich dabei vor allem an die Richtlinien der Ständigen Impfkommission des Robert-Koch-Instituts. Diese sieht eine Impfung besonders für fünf Gruppen vor: Menschen über 60 Jahre Schwangere ab dem vierten Monat
Alle Kinder, Jugendliche
impfen lassen. Aktuell scheint es aber, als wollen alle zuerst versorgt werden“, so die Bezirksapothekerin für Oldenburg.
Ende Oktober, Anfang November werden nun weitere Impfstoff-Lieferungen erwartet. Zudem gebe es noch keine Grippe-Epidemie, beruhigt Röscheisen-Pfeifer.
Patienten mit einem Privatrezept hätten ein zusätzliches Problem, so die Apothekerin. „Sie brauchen einzelne Impfdosen und Erwachsene mit chronischen Krankheiten (Diabetiker, HIV-Positive, Herz-Lungen-Kranke)
Medizinisches Personal (besonders die Menschen, die in Pflegeheimen tätig sind)
Alle Menschen, die ein erhöhtes Ansteckungsrisiko haben, also zum Beispiel Lehrer, Bewohner von Altenund Pflegeheimen oder auch Busfahrer
und nicht die großen Packungen aus dem Sprechstundenbedarf.“Diese seien aktuell ebenfalls nicht lieferbar. „Ich kann nur empfehlen, sich bei seiner Apotheke auf eine Warteliste setzen zu lassen. Wir haben Zeit, zu warten“, sagt sie. „Ich bin fest davon überzeugt, dass genügend Impfstoffe für Risikopatienten mit Impfwunsch zur Verfügung stehen werden.“
Diese Ansicht ist umstritten: So ist etwa nach Einschätzung
der Ständigen Impfkommission in Deutschland voraussichtlich nicht genügend Impfstoff vorhanden. Für die Saison 2020/21 sollen rund 25 Millionen Dosen zur Verfügung stehen, aber allein für die Versorgung der Menschen mit Impf-Empfehlung würden rund 40 Millionen Dosen benötigt.
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Die Hausärzte
„Die Impfsituation in diesem Jahr ist geprägt von einer deutlich höheren Nachfrage“, bestätigt Dr. Volker Nüstedt, Hausärztlicher Internist und Vorsitzender des Ärztevereins Oldenburg-Stadt. 80 bis 120 Prozent mehr Patienten würden nach einer Grippeimpfung fragen – die meisten gehören zu den Risikogruppen.
Seine Praxis habe 600 Impfungen bestellt – der Bedarf der vergangenen Grippesaison. „Davon sind noch circa 100 übrig“, sagt Nüstedt. „Die Nachbestellung von März beziehungsweise April ist zumindest bei uns schon ausgeliefert. Wir haben jetzt noch