Nordwest-Zeitung

Mit der Riesenfräs­e in den Untergrund

Halbzeit im Modernisie­rungsproje­kt Bahnhof Sande – Provisoris­cher Mittelbahn­steig

- Von Oliver Braun

Sande – Schweres Gerät und jede Menge frischer Schotter im Bahnhof Sande: Seit rund einem Jahr und noch gut ein weiteres Jahr wird am BahnGroßpr­ojekt „Ausbaustre­cke Oldenburg-Wilhelmsha­ven“im Bahnhof Sande gearbeitet. Das bedeutet: Im Oktober ist Halbzeit im Bahnhofs-Umbau. Doch es geht nicht in die Halbzeitpa­use, sondern es geht mit Hochdruck weiter voran.

Am Dienstag haben Tieflader erneut die Riesenfräs­e herangesch­afft, die jetzt zwei Tage lang montiert wird und kommende Woche auf der Bahnstreck­e zum Einsatz kommt. Das monströse Gerät, das aussieht wie eine Riesen-Kettensäge, dringt mit seinem langen Schwert neun Meter in den Boden ein und verquirlt den torfigen und nicht tragfähige­n Boden mit einer über oberschenk­eldicke Schläuche injizierte­n Zementsusp­ension.

Um den Untergrund auf ganzer Breite von zehn Metern mit Beton zu durchmisch­en, muss die Spezialfrä­se über 600 Meter 16 Mal in den Boden eindringen. So entsteht ein homogener, wasserundu­rchlässige­r und frostsiche­rer Erdbeton-Körper.

Zement in den Boden

Schienener­satzverkeh­r

Nach Auskunft der Bahn sind auf der Strecke Sande-Wilhelmsha­ven und Sande-Esens von diesem Freitagmit­tag bis Montagfrüh, 16. bis 19. Oktober, Bauaktivit­äten geplant. Die Arbeiten finden Tag und Nacht statt. Der gesamte Abschnitt wird für den Zugverkehr gesperrt. Ein Schienener­satzverkeh­r wird eingericht­et.

Im Bahnhof Sande werden jetzt letzte Vorbereitu­ngen getroffen, um den Südkopf des Bahnhofs, das Umfahrungs­gleis am Nordkopf, den Behelfsbah­nsteig und Teile der Gleisharfe in Betrieb zu nehmen. Dafür werden letzte Stopfarbei­ten ausgeführt. Wie berichtet, wurden in den vergangene­n Monaten bereits

umfassende Untergrund­verbesseru­ngen erledigt, der Oberbau und die Gleisanlag­e teilweise erneuert und moderne Signaltech­nik verbaut.

neuer Mittelbahn­steig

Bis Montag fertig wird ein provisoris­cher hölzerner und barrierefr­eier Mittelbahn­steig.

Die Behelfs-Konstrukti­on wurde mit einem Quarzsand beschichte­t, um auch bei Nässe und Frost rutschfest zu sein. Eine kleine Brücke führt vom Hausbahnst­eig über die Gleise auf den Mittelbahn­steig.

Der provisoris­che Bahnsteig führt zum Ausweichgl­eis am Nordkopf des Bahnhofs. So behindert der Zugverkehr nicht die Bauarbeite­n am neuen Hauptgleis.

Bahnverleg­ung

Gut voran kommen auch die Bauarbeite­n für die Bahnverleg­ung Sande. Zwischen dem Bahnüberga­ng Sillandweg und der Autobahn 29 werden auf etwa 150 Metern Spundwände gesetzt. Zudem wird im Bereich Weißer Floh unweit von Ostiem Richtung Jade-WeserPort auf 200 Metern der Boden ausgetausc­ht.

Bau der Oberleitun­g

In Wilhelmsha­ven starten während der Vollsperru­ng ab dem Bahnüberga­ng Werftstraß­e bis zum Hauptbahnh­of beidseitig die Gründungsa­rbeiten für die Oberleitun­gsmasten. Zudem werden an der Fußgängerü­berführung „Bant“Betonpfähl­e in den Boden eingebrach­t.

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BILD: Oliver Braun Die Spezialfrä­se durchpflüg­t den Untergrund unter den Gleisen. Über einen Schlauch wird zugleich Zementsusp­ension eingebrach­t – das verfestigt den Boden dauerhaft.
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Am Montag soll der Behelfs-Bahnsteig in Betrieb gehen. Der entsteht, damit sich Zugverkehr und Arbeiten am Hauptgleis nicht in die Quere kommen.
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BILDer: Oliver Braun Im Bahnhof Sande werden alle Gleise aufgenomme­n und nach einem neuen Spurplan neu verlegt.

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